Bevölkerungsstruktur 2020

Über 90% sprechen und denken in Deutsch

15.12.2022 – Per 31. Dezember 2020 gehörten der liechtensteinischen Bevölkerung insgesamt 39'055 Personen an. Mit 92.4% gab die grosse Mehrheit als Hauptsprache – d.h. die Sprache in der gedacht und die am besten beherrscht wird – Deutsch an. Die weiteren Sprachen sind entsprechend selten, zirka je 1% entfallen auf Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Spanisch und Serbisch/Kroatisch. Alle anderen Sprachen haben einen Anteil von maximal 0.5%.

In Bezug auf die Anzahl der Kinder wird die Bevölkerung ab 15 Jahren berücksichtigt, der 2020 insgesamt 33'360 Personen angehörten. Mit 60.2% hatten knapp zwei Drittel dieser Personen mindestens ein Kind und 38.7% gaben an kinderlos zu sein. Die grösste Gruppe an Müttern und Vätern bildeten mit 27.5% jene mit zwei Kindern. Die anderen Kategorien, mit nur einem oder mehr als zwei Kindern, waren mit maximal 14.0% weniger häufig.

Eher zwei Kinder anstatt drei und mehr Kinder

Von den insgesamt 33'360 Einwohnerinnen und Einwohnern ab 15 Jahren haben im Jahr 2020 mit einem Anteil von 60.2% fast zwei Drittel mindestens ein Kind. Der Anteil zeigt sich im Vergleich zu 2015 mit 59.8% bzw. 2010 mit 59.7% kaum verändert bzw. leicht steigend.

Bezüglich der Anzahl Kinder gaben 2020 insgesamt 27.5% der Personen ab 15 Jahren an, zwei Kinder zu haben. Im Vergleich zur Volkszählung 2010 hat sich der Anteil damit um 1.9 Prozentpunkte erhöht. Im Gegenzug hat sich der Anteil der Personen mit drei und mehr Kindern im gleichen Zeitraum um 2.2 Prozentpunkte auf 18.6% reduziert. Damit lässt sich für die letzten 10 Jahre beobachten, dass zwei Kinder tendenziell häufiger und drei und mehr Kinder pro Person etwas seltener werden. Der Anteil der Personen ab 15 Jahren mit einem Kind ist von 2010 auf 2020 von 13.3% auf 14.0% angestiegen.

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Kinder meist erst ab 30 Jahren

Die ständige Bevölkerung ab 15 Jahren umfasste am 31. Dezember 2020 insgesamt 33'360 Personen. Davon hatten in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen 92.1% keine Kinder. Dieser Anteil reduziert sich in der nächsten Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen auf 39.6% und bei den bei den über 45-Jährigen auf 20.4%.

Folglich steigt mit zunehmendem Alter der Anteil der Bevölkerung mit Kindern. Über alle Altersgruppen betrachtet, bilden die Mütter und Väter mit ein bis zwei Kindern und einem Anteil von 41.5% die grösste Gruppe, gefolgt von den kinderlosen mit 38.7%. Drei und mehr Kinder wurden von 18.6% der Bevölkerung angegeben und für 1.2% der Befragten waren keine Informationen verfügbar.

Anhand der Volkszählung kann die Altersdifferenz zwischen Elternteil und Kind berechnet werden. 20'069 Personen der ständigen Bevölkerung ab 15 Jahren waren Vater oder Mutter mindestens eines Kindes. Der Altersabstand von 25-29 Jahren zum ältesten Kind war mit einem Anteil von 32.1% am häufigsten. Dies ist unabhängig von liechtensteinischer oder ausländischer Staatsbürgerschaft sowie dem Geschlecht des Elternteils zu beobachten. Die zweithäufigste Kategorie ist die Altersdifferenz 30-34 Jahre mit 26.3%, gefolgt von einer Differenz von 20-24 Jahren mit 21.4%. Damit wird für 79.8% der Elternteile eine Altersdifferenz von 20-34 Jahre zum ältesten Kind berechnet. Grössere, respektive kleinere Altersdifferenzen sind mit einem maximalen Anteil von 12% in der entsprechenden Kategorie deutlich seltener.

Auf den ersten Blick erscheint die Aussage zur häufigsten Altersdifferenz von 25-29 Jahren im Widerspruch zur Feststellung, dass 92.1% der ständigen Bevölkerung im Alter von 15-29 Jahren keine Kinder hat. Allerdings ist zu beachten, dass die Berechnung der Altersdifferenz über alle Generationen erfolgt, die Frage nach Kindern bezieht sich auf den Stichtag der Volkszählung 2020.

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Verdoppelung der zweiten Staatsbürgerschaften seit dem Jahr 2000

Während im Jahr 2000 noch 3'748 Personen in Liechtenstein über eine zweite Staatsbürgerschaft verfügten, waren es 2020 mit 7'245 Personen fast doppelt so viele. Der Anteil von Personen mit einer zweiten Staatsbürgerschaft hat sich damit von 11.4% auf 18.6% erhöht. Zwischen den verschiedenen Staatsangehörigkeiten sind anteilsmässig keine grösseren Verschiebungen zu beobachten: die Differenzen liegen zwischen ‑1.9 und +3.2 Prozentpunkten.

Mit 67.5% ist die schweizerische Staatsbürgerschaft die häufigste Variante bei den Doppelbürgerinnen und Doppelbürgern.  An zweiter Stelle folgt mit 13.8% die Doppelbürgerschaft in Verbindung mit der österreichischen Staatsbürgerschaft. Die Anteile der weiteren zweiten Staatsbürgerschaften betragen jeweils weniger als 5%, wobei Italien mit 4.4% und Deutschland mit 3.8% die höchsten Anteile aufweisen.

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10% fühlen sich keiner Religion zugehörig

Die Religionszugehörigkeit wurde bei den 39'055 Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 2020 mit der Frage: "Welcher Religionsgemeinschaft gehören Sie an?" erhoben. Damit wird explizit nach der Zugehörigkeit gefragt und nicht nach dem Glauben oder der Teilnahme an religiösen Ritualen. Die Verteilung zu verschiedenen Religionen hat sich von 1980 bis 2020 sehr stark verändert. Auffallend ist die Abnahme der römisch-katholischen Zugehörigkeit, die von 85.8% auf 69.6% abnahm. Bei der protestantischen Religionsgemeinschaft ist der Rückgang des Anteils mit minus 2.2 Prozentpunkten auf 8.1% weniger deutlich, aber in Bezug auf die prozentuale Veränderung der absoluten Zahlen in ähnlichem Umfang. Zugenommen hat in den letzten 40 Jahren die Kategorie "Keine Religionszugehörigkeit", deren Anteil sich von 0.9% auf 9.6% erhöht hat. Mit 3'751 Personen, die diese Antwort angekreuzt haben, ist dies im Jahr 2020 zweithäufigste Kategorie.

Insgesamt lässt sich beobachten, dass der Anteil der Religionen mit kleinen Anteilen über die Jahre zunimmt, aber die Bedeutung der Religionen insgesamt – gemessen mit «Keine Religionszugehörigkeit» – abnimmt.

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9 von 10 Personen sprechen Deutsch

Die Hauptsprache Deutsch wird mit 92.4% von einer grossen Mehrheit der 39'055 Personen zählenden Bevölkerung gesprochen. Weitere Hauptsprachen wie Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Spanisch, Serbisch und Kroatisch oder auch andere Sprachen sind mit Anteilen von weniger als 2% kaum vertreten.

Wird nach der zu Hause gesprochenen Sprache gefragt, wird das Bild aufgrund der Dialekte etwas differenzierter: Liechtensteiner Dialekt ist mit 72.6% die häufigste Form der Unterhaltung, gefolgt von anderen deutschsprachigen Dialekten mit 11.9% und Hochdeutsch mit 7.7%. Die daraus resultierende Summe von 92.3% ist fast deckungsgleich mit der Hauptsprache Deutsch. Analog erreichen andere Sprachen Anteile von weniger als 2%.

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Knapp zwei Drittel wohnten bei Geburt in Liechtenstein

Bei Geburt hatten 58.1% der ständigen Bevölkerung von 39'055 Personen ihren Wohnsitz in Liechtenstein. 20.3% wohnten in einem EWR-Land, 13.3% in der Schweiz und weitere 8.3% in anderen Ländern. Personen mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft wohnten bei Geburt zu 80.1% in Liechtenstein. Bei Personen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft fiel der Anteil mit 16.3% deutlich tiefer aus. Daraus lässt sich schliessen, dass 83.7% der ausländischen Staatsangehörigen im Laufe ihres Lebens nach Liechtenstein zogen. Neben der Staatsbürgerschaft spielt auch das Alter eine grosse Rolle: Bei den unter 15-Jährigen wohnten zum Zeitpunkt der Geburt 90.6% in Liechtenstein, der tiefste Anteil wird mit 44.7% für die 50- bis 64-Jährigen ausgewiesen, was im Gegenzug bedeutet, dass in dieser Altersgruppe der Anteil der Zugewanderten am höchsten ist.

4 von 5 Personen wohnten schon 2015 in der gleichen Gemeinde

Die Auswertung zum Wohnort fünf Jahre vor der Volkszählung 2020, zeigt eine sehr hohe Stabilität. Von den insgesamt 37'158 Personen (berücksichtigt sind Personen ab 5 Jahren) wohnten 80.1% schon vor 5 Jahren in der gleichen Gemeinde, weitere 13.0% sind in eine andere liechtensteinische Gemeinde umgezogen und 6.9% der Bevölkerung sind seit 2015 zugezogen. Unterschiede sind in der Aufgliederung nach Heimat zu beobachten: Personen mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft waren zu 97.7% vor fünf Jahren schon in Liechtenstein wohnhaft, Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft zu 84.3%. Ergänzend ist bei den Alterskategorien ersichtlich, dass mit einem Anteil von 3.6% die meisten Zuzüge in der Gruppe der 30- bis 49-Jährigen zu beobachten sind. In den anderen Alterskategorien wird maximal ein Wert von 1.4% erreicht.

Interessant ist auch ein Blick auf die Binnenwanderung. Von den 34'785 Personen, die am 31. Dezember 2020 seit mehr als 5 Jahren in Liechtenstein gelebt haben, hat mit 86.1% die grosse Mehrheit schon vor 5 Jahren in der gleichen und dementsprechend 13.9% in einer anderen Gemeinde gewohnt. Am attraktivsten für Zuzügerinnen und Zuzüger aus dem Inland waren die Gemeinden Vaduz und Gamprin, hier waren 18.3% respektive 17.2% der Gemeindebewohnerinnen und -bewohner aus einer anderen Gemeinde zugezogen. Die geringsten Anteile verzeichnen die Gemeinden Balzers und Triesenberg mit 8.0% und 8.1%.

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Bei 50% der Bevölkerung wohnte bei Geburt mindestens ein Elternteil in Liechtenstein

Im Zusammenhang mit dem Thema Migration ist auch die Frage von Interesse, ob von den 39'055 Einwohnerinnen und Einwohnern bereits ein oder beide Elternteile bei ihrer Geburt in Liechtenstein gelebt haben. Mit 50.4% hat mindestens ein Elternteil der ständigen Bevölkerung per 31. Dezember 2020 zum Zeitpunkt der Geburt in Liechtenstein gelebt, bei der anderen Hälfte wohnten die Eltern im Ausland bzw. es wurden keine Angaben gemacht.

Deutliche Unterschiede werden in der Aufteilung nach Heimat ersichtlich. Während bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft zum Zeitpunkt der Geburt von 96.6% der Befragten beide Elternteile im Ausland wohnten, waren es bei Personen mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft nur 23.1%. Entsprechend entfielen auf die ergänzenden Kategorien - ein oder beide Elternteile in Liechtenstein wohnhaft - bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft geringe Anteile von 0.2% und 1.3%.

Daraus lässt sich schliessen, dass die meisten ehemals ausländischen Staatsangehörigen, bei denen zumindest ein Elternteil bereits in Liechtenstein aufgewachsen war, eingebürgert wurden. Für Personen mit liechtensteinischer Staatsangehörigkeit wurden, für die Kategorien mit Wohnort eines oder beider Eltern in Liechtenstein, Anteile von 40.3% und 36.2% berechnet.

Wird das Wohnland der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt betrachtet, so ist Liechtenstein mit 34.1% am häufigsten, gefolgt von der Schweiz und Österreich mit Anteilen von 18.4% bzw. 15.8%. Mit 31.1% war aber fast ein Drittel der Mütter zum Zeitpunkt der Geburt im übrigen Ausland wohnhaft. Für 0.6% der Befragten liegt keine Angabe vor. Bei den Vätern ist die Verteilung sehr ähnlich: die Kategorie Wohnland Liechtenstein fasst 40.4%, Schweiz 18.1%, Österreich 11.2% und mit 29.3% entfällt ein knappes Drittel auf das übrige Ausland. Die Kategorie ohne Angabe wird mit 1.0% ausgewiesen.

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Liechtenstein wächst seit 1990 leicht stärker als die Nachbarländer

Seit 1990 mit 29'032 Einwohnerinnen und Einwohnern wächst die Bevölkerung Liechtensteins im Durchschnitt um 1.0% pro Jahr und erreicht 2020 einen Stand von 39'055 Personen. Die jährlichen Zuwachsraten sind in der Schweiz mit 0.8% und Österreich mit 0.5% etwas tiefer. Aus diesem Grund ist das Verhältnis der liechtensteinischen Bevölkerung zur schweizerischen respektive österreichischen Bevölkerung steigend: Im Vergleich zur Schweiz erhöhte sich der Anteil der liechtensteinischen Bevölkerung seit 1990 von 0.42% auf 0.45%, das Verhältnis zur österreichischen Bevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum von 0.37% auf 0.44%.

Wird die Bevölkerungsentwicklung seit 2015 betrachtet, so sind Liechtenstein und die Schweiz mit 0.81% bzw. 0.75% pro Jahr ähnlich stark gewachsen. Österreich hingegen weist auch in diesem Vergleich mit 0.5% pro Jahr ein tieferes Wachstum aus. 

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Liechtenstein verfügt über eine ähnliche Altersstruktur wie die Schweiz und Österreich

Ende 2020 betrug der Anteil der bis 15-Jährigen in Liechtenstein, der Schweiz und in Österreich zirka 14%. Der Anteil der 15- bis 29-Jährigen war mit 16% bis 17% in allen Vergleichsländern ebenfalls ähnlich hoch. Mit Anteilen zwischen 49.2% und 50.3% entfiel auf die 30- bis 64-Jährigen in allen drei Ländern die Hälfte der Bevölkerung. Weitere 16.7% bis 16.9% der Bevölkerung waren zum Zeitpunkt der Volkszählung zwischen 65 und 84 Jahre alt. Die älteste Kategorie bildeten die 85-Jährigen und Älteren, für welche in der Schweiz ein Anteil von 3.1%, in Österreich ein Anteil von 2.5% und in Liechtenstein ein Anteil von 1.8% berechnet wurde. Der etwas kleinere Prozentsatz dieser Altersgruppe in Liechtenstein ist insofern nicht auffällig, als dass er sich im Rahmen der fünf Vorjahre von 1.6% bis 1.8% bewegt.

Insgesamt verläuft der demografische Wandel in Liechtenstein sehr ähnlich wie in den Nachbarländern.

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Religionszugehörigkeit römisch-katholisch ist in LI mit 70% doppelt so gross wie in CH

Bei der Religionszugehörigkeit sind zwischen der Schweiz und Liechtenstein grosse Unterschiede in der Verteilung zu beobachten, allerdings entfallen die drei grössten Anteile auf die gleichen Kategorien. So ist der Anteil der Personen, die der römisch-katholischen Religion angehören in Liechtenstein mit 69.9% doppelt so hoch wie in der Schweiz mit 35.1%. In beiden Ländern ist mittlerweile die Kategorie "Keine Zugehörigkeit" an zweiter Stelle, allerdings fallen auch da die Anteile mit 9.6% in Liechtenstein und 27.9% in der Schweiz sehr unterschiedlich aus. An dritter Stelle folgen Personen mit evangelisch-reformierter Religionszugehörigkeit: 7.0% Anteil in Liechtenstein und 23.1% Anteil in der Schweiz. Auf die weiteren Kategorien entfallen Anteile von jeweils weniger als 6%.

Eher zwei Kinder anstatt drei und mehr Kinder

Von den insgesamt 33'360 Einwohnerinnen und Einwohnern ab 15 Jahren haben im Jahr 2020 mit einem Anteil von 60.2% fast zwei Drittel mindestens ein Kind. Der Anteil zeigt sich im Vergleich zu 2015 mit 59.8% bzw. 2010 mit 59.7% kaum verändert bzw. leicht steigend.

Bezüglich der Anzahl Kinder gaben 2020 insgesamt 27.5% der Personen ab 15 Jahren an, zwei Kinder zu haben. Im Vergleich zur Volkszählung 2010 hat sich der Anteil damit um 1.9 Prozentpunkte erhöht. Im Gegenzug hat sich der Anteil der Personen mit drei und mehr Kindern im gleichen Zeitraum um 2.2 Prozentpunkte auf 18.6% reduziert. Damit lässt sich für die letzten 10 Jahre beobachten, dass zwei Kinder tendenziell häufiger und drei und mehr Kinder pro Person etwas seltener werden. Der Anteil der Personen ab 15 Jahren mit einem Kind ist von 2010 auf 2020 von 13.3% auf 14.0% angestiegen.

Kinder meist erst ab 30 Jahren

Die ständige Bevölkerung ab 15 Jahren umfasste am 31. Dezember 2020 insgesamt 33'360 Personen. Davon hatten in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen 92.1% keine Kinder. Dieser Anteil reduziert sich in der nächsten Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen auf 39.6% und bei den bei den über 45-Jährigen auf 20.4%.

Folglich steigt mit zunehmendem Alter der Anteil der Bevölkerung mit Kindern. Über alle Altersgruppen betrachtet, bilden die Mütter und Väter mit ein bis zwei Kindern und einem Anteil von 41.5% die grösste Gruppe, gefolgt von den kinderlosen mit 38.7%. Drei und mehr Kinder wurden von 18.6% der Bevölkerung angegeben und für 1.2% der Befragten waren keine Informationen verfügbar.

Anhand der Volkszählung kann die Altersdifferenz zwischen Elternteil und Kind berechnet werden. 20'069 Personen der ständigen Bevölkerung ab 15 Jahren waren Vater oder Mutter mindestens eines Kindes. Der Altersabstand von 25-29 Jahren zum ältesten Kind war mit einem Anteil von 32.1% am häufigsten. Dies ist unabhängig von liechtensteinischer oder ausländischer Staatsbürgerschaft sowie dem Geschlecht des Elternteils zu beobachten. Die zweithäufigste Kategorie ist die Altersdifferenz 30-34 Jahre mit 26.3%, gefolgt von einer Differenz von 20-24 Jahren mit 21.4%. Damit wird für 79.8% der Elternteile eine Altersdifferenz von 20-34 Jahre zum ältesten Kind berechnet. Grössere, respektive kleinere Altersdifferenzen sind mit einem maximalen Anteil von 12% in der entsprechenden Kategorie deutlich seltener.

Auf den ersten Blick erscheint die Aussage zur häufigsten Altersdifferenz von 25-29 Jahren im Widerspruch zur Feststellung, dass 92.1% der ständigen Bevölkerung im Alter von 15-29 Jahren keine Kinder hat. Allerdings ist zu beachten, dass die Berechnung der Altersdifferenz über alle Generationen erfolgt, die Frage nach Kindern bezieht sich auf den Stichtag der Volkszählung 2020.

Verdoppelung der zweiten Staatsbürgerschaften seit dem Jahr 2000

Während im Jahr 2000 noch 3'748 Personen in Liechtenstein über eine zweite Staatsbürgerschaft verfügten, waren es 2020 mit 7'245 Personen fast doppelt so viele. Der Anteil von Personen mit einer zweiten Staatsbürgerschaft hat sich damit von 11.4% auf 18.6% erhöht. Zwischen den verschiedenen Staatsangehörigkeiten sind anteilsmässig keine grösseren Verschiebungen zu beobachten: die Differenzen liegen zwischen ‑1.9 und +3.2 Prozentpunkten.

Mit 67.5% ist die schweizerische Staatsbürgerschaft die häufigste Variante bei den Doppelbürgerinnen und Doppelbürgern.  An zweiter Stelle folgt mit 13.8% die Doppelbürgerschaft in Verbindung mit der österreichischen Staatsbürgerschaft. Die Anteile der weiteren zweiten Staatsbürgerschaften betragen jeweils weniger als 5%, wobei Italien mit 4.4% und Deutschland mit 3.8% die höchsten Anteile aufweisen.

10% fühlen sich keiner Religion zugehörig

Die Religionszugehörigkeit wurde bei den 39'055 Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 2020 mit der Frage: "Welcher Religionsgemeinschaft gehören Sie an?" erhoben. Damit wird explizit nach der Zugehörigkeit gefragt und nicht nach dem Glauben oder der Teilnahme an religiösen Ritualen. Die Verteilung zu verschiedenen Religionen hat sich von 1980 bis 2020 sehr stark verändert. Auffallend ist die Abnahme der römisch-katholischen Zugehörigkeit, die von 85.8% auf 69.6% abnahm. Bei der protestantischen Religionsgemeinschaft ist der Rückgang des Anteils mit minus 2.2 Prozentpunkten auf 8.1% weniger deutlich, aber in Bezug auf die prozentuale Veränderung der absoluten Zahlen in ähnlichem Umfang. Zugenommen hat in den letzten 40 Jahren die Kategorie "Keine Religionszugehörigkeit", deren Anteil sich von 0.9% auf 9.6% erhöht hat. Mit 3'751 Personen, die diese Antwort angekreuzt haben, ist dies im Jahr 2020 zweithäufigste Kategorie.

Insgesamt lässt sich beobachten, dass der Anteil der Religionen mit kleinen Anteilen über die Jahre zunimmt, aber die Bedeutung der Religionen insgesamt – gemessen mit «Keine Religionszugehörigkeit» – abnimmt.

9 von 10 Personen sprechen Deutsch

Die Hauptsprache Deutsch wird mit 92.4% von einer grossen Mehrheit der 39'055 Personen zählenden Bevölkerung gesprochen. Weitere Hauptsprachen wie Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Spanisch, Serbisch und Kroatisch oder auch andere Sprachen sind mit Anteilen von weniger als 2% kaum vertreten.

Wird nach der zu Hause gesprochenen Sprache gefragt, wird das Bild aufgrund der Dialekte etwas differenzierter: Liechtensteiner Dialekt ist mit 72.6% die häufigste Form der Unterhaltung, gefolgt von anderen deutschsprachigen Dialekten mit 11.9% und Hochdeutsch mit 7.7%. Die daraus resultierende Summe von 92.3% ist fast deckungsgleich mit der Hauptsprache Deutsch. Analog erreichen andere Sprachen Anteile von weniger als 2%.

Knapp zwei Drittel wohnten bei Geburt in Liechtenstein

Bei Geburt hatten 58.1% der ständigen Bevölkerung von 39'055 Personen ihren Wohnsitz in Liechtenstein. 20.3% wohnten in einem EWR-Land, 13.3% in der Schweiz und weitere 8.3% in anderen Ländern. Personen mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft wohnten bei Geburt zu 80.1% in Liechtenstein. Bei Personen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft fiel der Anteil mit 16.3% deutlich tiefer aus. Daraus lässt sich schliessen, dass 83.7% der ausländischen Staatsangehörigen im Laufe ihres Lebens nach Liechtenstein zogen. Neben der Staatsbürgerschaft spielt auch das Alter eine grosse Rolle: Bei den unter 15-Jährigen wohnten zum Zeitpunkt der Geburt 90.6% in Liechtenstein, der tiefste Anteil wird mit 44.7% für die 50- bis 64-Jährigen ausgewiesen, was im Gegenzug bedeutet, dass in dieser Altersgruppe der Anteil der Zugewanderten am höchsten ist.

4 von 5 Personen wohnten schon 2015 in der gleichen Gemeinde

Die Auswertung zum Wohnort fünf Jahre vor der Volkszählung 2020, zeigt eine sehr hohe Stabilität. Von den insgesamt 37'158 Personen (berücksichtigt sind Personen ab 5 Jahren) wohnten 80.1% schon vor 5 Jahren in der gleichen Gemeinde, weitere 13.0% sind in eine andere liechtensteinische Gemeinde umgezogen und 6.9% der Bevölkerung sind seit 2015 zugezogen. Unterschiede sind in der Aufgliederung nach Heimat zu beobachten: Personen mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft waren zu 97.7% vor fünf Jahren schon in Liechtenstein wohnhaft, Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft zu 84.3%. Ergänzend ist bei den Alterskategorien ersichtlich, dass mit einem Anteil von 3.6% die meisten Zuzüge in der Gruppe der 30- bis 49-Jährigen zu beobachten sind. In den anderen Alterskategorien wird maximal ein Wert von 1.4% erreicht.

Interessant ist auch ein Blick auf die Binnenwanderung. Von den 34'785 Personen, die am 31. Dezember 2020 seit mehr als 5 Jahren in Liechtenstein gelebt haben, hat mit 86.1% die grosse Mehrheit schon vor 5 Jahren in der gleichen und dementsprechend 13.9% in einer anderen Gemeinde gewohnt. Am attraktivsten für Zuzügerinnen und Zuzüger aus dem Inland waren die Gemeinden Vaduz und Gamprin, hier waren 18.3% respektive 17.2% der Gemeindebewohnerinnen und -bewohner aus einer anderen Gemeinde zugezogen. Die geringsten Anteile verzeichnen die Gemeinden Balzers und Triesenberg mit 8.0% und 8.1%.

Bei 50% der Bevölkerung wohnte bei Geburt mindestens ein Elternteil in Liechtenstein

Im Zusammenhang mit dem Thema Migration ist auch die Frage von Interesse, ob von den 39'055 Einwohnerinnen und Einwohnern bereits ein oder beide Elternteile bei ihrer Geburt in Liechtenstein gelebt haben. Mit 50.4% hat mindestens ein Elternteil der ständigen Bevölkerung per 31. Dezember 2020 zum Zeitpunkt der Geburt in Liechtenstein gelebt, bei der anderen Hälfte wohnten die Eltern im Ausland bzw. es wurden keine Angaben gemacht.

Deutliche Unterschiede werden in der Aufteilung nach Heimat ersichtlich. Während bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft zum Zeitpunkt der Geburt von 96.6% der Befragten beide Elternteile im Ausland wohnten, waren es bei Personen mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft nur 23.1%. Entsprechend entfielen auf die ergänzenden Kategorien - ein oder beide Elternteile in Liechtenstein wohnhaft - bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft geringe Anteile von 0.2% und 1.3%.

Daraus lässt sich schliessen, dass die meisten ehemals ausländischen Staatsangehörigen, bei denen zumindest ein Elternteil bereits in Liechtenstein aufgewachsen war, eingebürgert wurden. Für Personen mit liechtensteinischer Staatsangehörigkeit wurden, für die Kategorien mit Wohnort eines oder beider Eltern in Liechtenstein, Anteile von 40.3% und 36.2% berechnet.

Wird das Wohnland der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt betrachtet, so ist Liechtenstein mit 34.1% am häufigsten, gefolgt von der Schweiz und Österreich mit Anteilen von 18.4% bzw. 15.8%. Mit 31.1% war aber fast ein Drittel der Mütter zum Zeitpunkt der Geburt im übrigen Ausland wohnhaft. Für 0.6% der Befragten liegt keine Angabe vor. Bei den Vätern ist die Verteilung sehr ähnlich: die Kategorie Wohnland Liechtenstein fasst 40.4%, Schweiz 18.1%, Österreich 11.2% und mit 29.3% entfällt ein knappes Drittel auf das übrige Ausland. Die Kategorie ohne Angabe wird mit 1.0% ausgewiesen.

Liechtenstein wächst seit 1990 leicht stärker als die Nachbarländer

Seit 1990 mit 29'032 Einwohnerinnen und Einwohnern wächst die Bevölkerung Liechtensteins im Durchschnitt um 1.0% pro Jahr und erreicht 2020 einen Stand von 39'055 Personen. Die jährlichen Zuwachsraten sind in der Schweiz mit 0.8% und Österreich mit 0.5% etwas tiefer. Aus diesem Grund ist das Verhältnis der liechtensteinischen Bevölkerung zur schweizerischen respektive österreichischen Bevölkerung steigend: Im Vergleich zur Schweiz erhöhte sich der Anteil der liechtensteinischen Bevölkerung seit 1990 von 0.42% auf 0.45%, das Verhältnis zur österreichischen Bevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum von 0.37% auf 0.44%.

Wird die Bevölkerungsentwicklung seit 2015 betrachtet, so sind Liechtenstein und die Schweiz mit 0.81% bzw. 0.75% pro Jahr ähnlich stark gewachsen. Österreich hingegen weist auch in diesem Vergleich mit 0.5% pro Jahr ein tieferes Wachstum aus. 

Liechtenstein verfügt über eine ähnliche Altersstruktur wie die Schweiz und Österreich

Ende 2020 betrug der Anteil der bis 15-Jährigen in Liechtenstein, der Schweiz und in Österreich zirka 14%. Der Anteil der 15- bis 29-Jährigen war mit 16% bis 17% in allen Vergleichsländern ebenfalls ähnlich hoch. Mit Anteilen zwischen 49.2% und 50.3% entfiel auf die 30- bis 64-Jährigen in allen drei Ländern die Hälfte der Bevölkerung. Weitere 16.7% bis 16.9% der Bevölkerung waren zum Zeitpunkt der Volkszählung zwischen 65 und 84 Jahre alt. Die älteste Kategorie bildeten die 85-Jährigen und Älteren, für welche in der Schweiz ein Anteil von 3.1%, in Österreich ein Anteil von 2.5% und in Liechtenstein ein Anteil von 1.8% berechnet wurde. Der etwas kleinere Prozentsatz dieser Altersgruppe in Liechtenstein ist insofern nicht auffällig, als dass er sich im Rahmen der fünf Vorjahre von 1.6% bis 1.8% bewegt.

Insgesamt verläuft der demografische Wandel in Liechtenstein sehr ähnlich wie in den Nachbarländern.

Religionszugehörigkeit römisch-katholisch ist in LI mit 70% doppelt so gross wie in CH

Bei der Religionszugehörigkeit sind zwischen der Schweiz und Liechtenstein grosse Unterschiede in der Verteilung zu beobachten, allerdings entfallen die drei grössten Anteile auf die gleichen Kategorien. So ist der Anteil der Personen, die der römisch-katholischen Religion angehören in Liechtenstein mit 69.9% doppelt so hoch wie in der Schweiz mit 35.1%. In beiden Ländern ist mittlerweile die Kategorie "Keine Zugehörigkeit" an zweiter Stelle, allerdings fallen auch da die Anteile mit 9.6% in Liechtenstein und 27.9% in der Schweiz sehr unterschiedlich aus. An dritter Stelle folgen Personen mit evangelisch-reformierter Religionszugehörigkeit: 7.0% Anteil in Liechtenstein und 23.1% Anteil in der Schweiz. Auf die weiteren Kategorien entfallen Anteile von jeweils weniger als 6%.

Methodik & Qualität

Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht es, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.

Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.

Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.