Energie
Zahlen zum Energieverbrauch bzw. -import nach Energieträger werden von Energielieferanten und aus administrativen Daten erhoben. Die Daten werden 6 Monate nach Abschluss des Berichtsjahres veröffentlicht. Die statistischen Informationen zur Energie zeigen nur ein ungefähres Bild des Energieverbrauchs in Liechtenstein, da für verschiedene Energieträger nur der Verkauf im Inland ausgewiesen werden kann und nicht der eigentliche Verbrauch.
Energie 2024
Energieverbrauch sinkt
10.07.2025 – Der Gesamtenergieverbrauch bzw. -import reduzierte sich im Jahr 2024 um 3.4% auf 1'110'175 MWh. Der Pro-Kopf-Verbrauch nahm um 1.6 MWh auf 27.1 MWh ab.
Der Verbrauch von Elektrizität nahm im Vergleich zum Vorjahr um 2.1% zu. Der Absatz von Heizöl in Liechtenstein hat um 11.7% abgenommen. Erdgas sank um 3.8% und Biogas um 10.0%. Der Energieträger Fernwärme aus Kehricht erhöhte sich um 9.1%. Für den Energieträger Holz wurde ein Anstieg um 14.3% verzeichnet. Diesel reduzierte sich um 8.0% im Vergleich zum Vorjahr. Der Verbrauch von Benzin hat sich im Jahr 2024 nach einem starken Anstieg im Jahr 2023 wieder auf das Niveau von 2022 reduziert. Bei einer nochmaligen Befragung der grösseren Tankstellenbetreiber zu den Gründen des Anstiegs in den Daten 2023 durch das Amt für Umwelt konnte keine abschliessende Erklärung gefunden werden. Auch in der Schweiz war im Jahr 2023 eine Zunahme des Benzinverbrauchs festgestellt worden, jedoch in geringerem Ausmass als in Liechtenstein.
Die Quote der Energieversorgung aus einheimischen Energieressourcen an der gesamten Energieversorgung nahm im Jahr 2024 von 14.8% auf 16.7% zu. Die Energieerzeugung aus einheimischen Ressourcen betrug 185'307 MWh.
Energieverbrauch sinkt

Der Energieverbrauch bzw. -import ist im Vergleich zum Vorjahr um 3.4% gesunken und lag im Jahr 2024 bei 1'110'175 MWh. In den letzten fünf Jahren (2019-2023) lag der Energieverbrauch durchschnittlich bei 1'193'084 MWh. Der Energieverbrauch 2024 lag somit 6.9% unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten fünf Jahre.
Die Heizgradtage in Vaduz haben im Jahr 2024 gemäss Hauseigentümerverband Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um 1.9% abgenommen, weshalb weniger Energie für die Beheizung der Gebäude benötigt wurde. Damit lässt sich ein Teil des gesunkenen Energieverbrauchs erklären.
Wird der aktuelle Energieverbrauch mit dem Verbrauch vor fünf Jahren verglichen, so zeigt sich, dass sich dieser im Vergleich zum Jahr 2019 um 10.1% reduziert hat. Die einzelnen Energieträger weisen deutliche Verschiebungen auf. Rückgänge zeigen sich beim Heizöl (-27.7%), Diesel (-26.0%), Biogas (-25.9%), Benzin (-19.7%), Erdgas (-19.5%) und bei den Sonnenkollektoren (-16.1%). Zunahmen werden beim Flüssiggas (+183.3%), bei der Fernwärme aus Kehricht (+16.2%) und beim Holz (+1.7%) verzeichnet. Der Verbrauch von Elektrizität bleibt gleich hoch wie vor fünf Jahren.
Die Elektrizität ist der wichtigste Energieträger

Die Elektrizität stellte 2024 mit einem Anteil von 36.9% den wichtigsten Energieträger dar, gefolgt von Erdgas/Biogas (18.6%), Fernwärme aus Kehricht (12.5%), Diesel (9.5%), Heizöl (8.9%) und Benzin (7.3%). Die übrigen Energieträger Holz (Brennholz und Holzpellets), Flüssiggas und Sonnenkollektoren erreichten einen Anteil von insgesamt 6.3%. Der Anteil der flüssigen fossilen Energieträger Heizöl, Benzin und Diesel sank im Vorjahresvergleich von 29.8% auf 25.7% im 2024.
Mehr Energieerzeugung aus einheimischen Quellen

Im Jahr 2024 betrug die Energieerzeugung aus einheimischen Quellen 185'307 MWh. Im Vorjahr waren es 170'276 MWh gewesen. Die Energieerzeugung aus einheimischen Quellen erhöhte sich somit im Vergleich zum Vorjahr um 8.8%. Die Erzeugung von elektrischem Strom aus Wasserkraft stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7.5% auf 81'994 MWh.
Mit Fotovoltaikanlagen wurden 58'101 MWh elektrischer Strom produziert. Dies entspricht gegenüber 2023 einer Zunahme um 26.4%. Die einheimische Stromproduktion stammte zu 58.1% aus Wasserkraft und zu 41.1% aus Fotovoltaikanlagen.
Eigenversorgungsquote von 16.7%

Die Quote der Energieversorgung aus einheimischen Energieressourcen an der gesamten Energieversorgung erhöhte sich im Jahr 2024 von 14.8% auf 16.7%, was einem neuen Höchstwert entspricht. Für die Eigenversorgungsquote konnte in den letzten drei Jahren jeweils ein Anstieg verzeichnet werden. Die Stromproduktion aus einheimischen Energieträgern war 2024 mit 141'211 MWh um 15.0% höher als im Vorjahr. Die Wärmeproduktion aus einheimischem Brennholz, Biogas und aus den 1'493 thermischen Sonnenkollektoranlagen betrug insgesamt 44'096 MWh. Dies sind 7.1% weniger als im Vorjahr.
Die Eigenversorgungsquote Elektrizität, d.h. die aus einheimischen Energieressourcen produzierte Elektrizität am gesamten Elektrizitätsverbrauch, lag im Jahr 2024 mit 34.4% um 3.8 Prozentpunkte über dem Jahr 2023 und stellt den höchsten Wert in der Zeitreihe seit 1990 dar.
77'100 kWp installierte Leistung Fotovoltaik

Im Jahr 2024 speisten 3'484 Fotovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 77'109 kWp elektrischen Strom ins Landesnetz ein. Dies sind 16'936 kWp respektive 28.1% mehr als im Vorjahr. Somit fand im Jahr 2024 ein starker Ausbau der Fotovoltaikanlagen statt. Im Jahr 2023 waren es 2'899 Anlagen gewesen.
Die Fotovoltaikanlagen speisten im Jahr 2024 insgesamt 34'628 MWh ins Landesnetz ein. Der Eigenverbrauch wurde mit 23'473 MWh berechnet. Dies ergibt eine Gesamtproduktion von 58'101 MWh.
Energieverbrauch pro Einwohner/in

In Liechtenstein und Österreich hat sich der Energieverbrauch pro Einwohner/in im Vergleich zum Vorjahr reduziert. In der Schweiz und in Deutschland bliebt dieser ungefähr gleich hoch.
Im Jahr 2024 war der Energieverbrauch pro Einwohner/in in Österreich mit 31.0 MWh am höchsten, gefolgt von Liechtenstein (27.1 MWh) Deutschland (27.0 MWh) und der Schweiz (23.8 MWh).
eTab – interaktive Tabellen
551.101 Energieverbrauch bzw. -import nach Energieträger und Einheit seit 1985 551.201 Energieerzeugung nach Quelle und Art seit 1990 551.301 Strom nach Kennzahl seit 1985 551.302 Stromproduktion mit Wasserkraft nach Kraftwerk seit 1985 551.303 Stromproduktion der Wasserkraftwerke Samina und Lawena nach Monat seit 1985Tabellen
Methodik & Qualität
Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.
Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.
Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.
Korrigendum: In der ersten Version wurde die Abnahme des Energieverbrauchs im Vergleich zum Vorjahr aufgrund eines Übertragungsfehlers im News-Text und im Text im Register Publikation mit 3.1% anstatt mit 3.4% ausgewiesen. Aufgrund eines Erfassungsfehlers hat bei der ersten Grafik der Text zur Grafik gefehlt. Dies wurde in der zweiten Version korrigiert.