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Unfallversicherer

Informationen zu den Unfallversicherern stammen aus deren Betriebsrechnungen, die vom Amt für Gesundheit geprüft und zur Verfügung gestellt werden. Die Berufsunfallversicherung deckt Kosten bei Berufsunfällen und -krankheiten, die Nichtberufsunfallversicherung bei Freizeitunfällen. Die Freiwillige Versicherung bietet Personen, die gesetzlich nicht zur Berufs- oder zur Nichtberufsunfallversicherung verpflichtet sind, die Möglichkeit einer Unfallversicherung auf freiwilliger Basis. Ergänzend zu den Betriebsrechnungen werden Informationen der Risikodaten ausgewertet, welche Angaben zu Unfällen und Leistungen nach Versicherungsart sowie Wirtschaftszweigen liefern. Die Ergebnisse werden jährlich elf Monate nach Abschluss des Berichtsjahres publiziert.

Unfallversicherer 2022

Wieder mehr Unfälle nach der Pandemie

17.11.2023 – Im Berichtsjahr 2022 waren bei den neun aktiven Versicherern der Berufsunfallversicherung total 5‘345 Betriebe mit 36‘100 Beschäftigten (Vollzeitäquivalente (VZÄ)) und einer Lohnsumme von CHF 3‘047.8 Mio. versichert. Die Anzahl der registrierten Betriebe und die versicherte Lohnsumme nahmen im Vorjahresvergleich um 5.3% bzw. 4.4% zu. Die Anzahl der versicherten Beschäftigten (VZÄ) erhöhte sich um 2.9%.

Insgesamt wurden im Jahr 2022 bei den Versicherern 6‘733 Unfälle registriert. Dieser Wert liegt 7.0% über dem Vorjahreswert und nach einem Rückgang während der Covid-19-Pandemie wieder etwas höher als im Jahr 2019 mit 6‘671 Unfällen. In der langfristigen Perspektive ist die Anzahl Unfälle gestiegen. Dies im Durchschnitt jährlich um 0.5% in den letzten 10 Jahren. Auch im Vergleich zum fünfjährigen Mittelwert vor der Covid-19-Pandemie von 6‘411 Unfällen gab es 2022 mehr Unfälle.

7% mehr Unfälle als 2021

2022 wurden 6'733 Unfälle registriert. Dies entspricht einer Zunahme von 7% gegenüber dem Vorjahr und einer jährlichen Veränderung von durchschnittlich +0.5% in den letzten 10 Jahren. Nach einem Rückgang während der Covid-19-Pandemie bewegt sich die Anzahl der Unfälle damit auf einem nur leicht höheren Niveau als vor der Pandemie (2018: 6'526, 2019: 6'671). Dabei erhöhte sich der Anteil der Freizeitunfälle um 1.4 Prozentpunkte auf 71.8% gegenüber dem Vorjahr. Die Berufsunfälle, die 2022 insgesamt 28.2% der Unfälle ausmachen, nahmen schwächer zu, um 1.9% und im langjährigen Durchschnitt seit 2013 jährlich um 1.3%.

Seit 2019 sind 9 Versicherer erfasst. Diese versichern im Berichtsjahr 5'370 Betriebe, demnach 5.3% mehr als im Vorjahr und 36'100 Vollzeitäquivalente (VZÄ), was einer Zunahme von 2.9% entspricht. Die versicherte Lohnsumme stieg um 4.4% im Vorjahresvergleich auf CHF 3'048 Mio. Wie bereits im Vorjahr ist Die durchschnittliche Prämienbelastung für die Berufsunfallversicherung ist seit 2018 mit CHF 337 rückläufig und von CHF 337 im Jahr 2018 auf CHF 303 im Berichtsjahr 2022 gesunken. Laut Amt für Gesundheit liegt dies hauptsächlich an der Prämientarifsenkung um 4% der Nettoprämie auf alle Risikoklassen und -stufen, welche von der Periode 2017-2019 zur Periode 2020-2022 stattfand.

Die Prämienbelastung für die Nichtberufsunfallversicherung stieg 2022 um 0.2% auf CHF 948 pro versicherte beschäftigte Person. Allerdings geht der langjährige Trend auch hier zurück, in den letzten 10 Jahren durchschnittlich um 2.1% jährlich. Der Nettoprämientarif liegt weiterhin (seit 2020) bei 3.0‰ für die Berufsunfallversicherung, 9.0‰ für die Nichtberufsunfallversicherung und 20.2‰ für die Freiwillige Versicherung.

Die gesamten Leistungen für Unfälle im Rechnungsjahr 2022 belaufen sich auf CHF 34.3 Mio. pro Unfall, daraus resultiert ein Durchschnittbetrag von CHF 5'100. Nach erhöhten Werten in den Jahren 2020 und 2021 (CHF 5'831 bzw. CHF 5'862) liegt dieser Wert wieder tiefer, um 13.0% gegenüber dem Vorjahr.

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Invaliditätsfolge weniger häufig

Der Anteil der Unfälle mit Invaliditätsfolge geht weiter zurück und liegt 2022 bei 0.1%. In den letzten 10 Jahren sank die absolute Anzahl in Durchschnitt jährlich um 11.9% für alle Versicherungszweige. Werden die einzelnen Versicherungszweige betrachtet, so unterscheiden sich die langjährigen Veränderungen nur leicht: Die Berufsunfallversicherung weist eine durchschnittliche Abnahme der Invaliditätszahlen von 11.5% jährlich in den letzten 10 Jahren aus, und die Nichtberufsunfallversicherung 12.0%. 2022 wurden 3 Unfälle mit Todesfolge verzeichnet. Dabei handelte es sich um Freizeitunfälle.

Erhöhtes Unfallrisiko in Baugewerbe und Metallbranche 2021

Die Betrachtung der Kennwerte verschiedener Wirtschaftszweige basiert auf der Auswertung der Risikodaten und kann in dieser Publikation nicht aktualisiert werden. In der Unfallversicherungsstatistik 2021 wurden aufgrund eines späteren Publikationstermins die Risikodaten vom Jahr 2021 bereits einbezogen. Da die vorliegende Publikation planmässig veröffentlicht wird, sind die Risikodaten zum Berichtsjahr 2022 noch nicht erhältlich. Dementsprechend gibt es keine neuen Informationen zu diesem Kapitel. Es folgt eine Wiederholung der Ergebnisse aus der Unfallversicherungsstatistik 2021 zum Berichtsjahr 2021.

Werden die Kennwerte zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen verglichen, fallen die markanten Unterschiede zwischen den Kategorien K Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, MAA Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und F Baugewerbe auf. In den genannten Wirtschaftszweigen des Dienstleistungssektors ist der Anteil der versicherten Lohnsumme bei den Beschäftigten höher als der Anteil der Vollzeitäquivalente (VZÄ), d.h. sie verdienen im Verhältnis überdurchschnittlich und gelten mit Anteilen von jeweils weniger als 3% an Unfällen und Leistungen als risikoarm. Im Baugewerbe verhält es sich anders: Die versicherte Lohnsumme liegt mit 5.4% 1.3 Prozentpunkte unter dem Anteil an Beschäftigten von 6.7%. Das Verhältnis der Anteile an Unfällen und Beschäftigten ist damit etwa gleich, wie dasjenige des Wirtschaftszweigs CH Metallerzeugung und -bearbeitung und Metallerzeugnisse (12.4% zu 3.3%). Generell ist anzumerken, dass für die Betriebe ein risikogerechtes Prämienvolumen berechnet wird: Je grösser die versicherte Lohnsumme und je höher das Risiko eines Wirtschaftszweiges, desto höher fällt das berechnete Prämienvolumen aus.

In den Risikodaten werden die Leistungen bzw. Regressforderungen über mehrere Jahre laufend nacherfasst, weshalb Unfälle im Laufe der Zeit die Grössenklasse wechseln können. Über die Hälfte aller Folgen von Berufsunfällen (58.1%) konnten 2021 mit einem relativ kleinen finanziellen Aufwand von CHF 1000 oder weniger behandelt werden. Weitere 38.6% der Berufsunfälle verursachten Heilungskosten von CHF 1001 bis CHF 10'000. 3.3% der Berufsunfälle entfielen auf die teuersten Kategorien von CHF 10'001 und mehr an Heilungskosten.

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Wieder mehr Freizeitunfälle

Nach tieferen Zahlen in den Jahren der Covid-19-Pandemie stieg die Anzahl der von der Nichtberufsunfallversicherung registrierten Unfälle 2022 im Vergleich zum Jahr 2019 um 2.2% auf 4'822 Unfälle an. Für diese Unfälle wurden insgesamt Leistungen von CHF 24.4 Mio. verbucht, was einem Rückgang von 11.3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Mit CHF 5'068 pro Unfall fielen die Leistungen um 18.8% tiefer aus als im Vorjahr, liegen aber um 8.2% höher als 2019.

Betriebsergebnis stabil

Im Berichtsjahr 2022 gab es 7 Versicherer der Freiwilligen Versicherung. Die Anzahl der versicherten Betriebe stieg von 88 im Jahr 2021 auf 94 Betriebe. Damit steigt die Anzahl der versicherten Betriebe in der Freiwilligen Versicherung seit 2018 (62) kontinuierlich an.

Mit CHF 90'085 fällt das Betriebsergebnis der Freiwilligen Versicherung ähnlich hoch aus wie im Jahr 2019 – d.h. vor der Covid-19-Pandemie - mit CHF 89'890. Damit zeigt sich das Betriebsergebnis der Freiwilligen Versicherung seit 2019 mit Schwankungen zwischen CHF 81'774 und CHF 99'195 relativ stabil. Davor waren, wie in der Grafik ersichtlich, deutlich grössere Zu- respektive Abnahmen zu verzeichnen. Über die letzten zehn Jahre hinweg wird ein Maximum von CHF 235'257 (2017) und ein Minimum von CHF - 108'924 (2016) ausgewiesen.

Das Prämiensoll der Freiwilligen Versicherung beträgt im Berichtsjahr CHF 190’310 und liegt damit 8.9% über dem Vorjahreswert. Generell ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der geringen Anzahl Policen immer auch grössere Schwankungen möglich sind.

2022 wurden bei der Freiwilligen Versicherung 10 Unfälle gemeldet. Davon hatte keiner Invalidität oder den Tod zur Folge. Die Aufwendungen pro Unfall fielen mit einem Betrag von CHF 12'517 um durchschnittlich 17.0% höher aus als 2021. Die Leistungen beliefen sich in Summe auf CHF 125'171 und lagen damit 10.0% tiefer als im Vorjahr. Über die letzten zehn Jahre betrachtet, gab es eine Veränderung von durchschnittlich - 3.5% pro Jahr. Grundsätzlich ist die aus den geringen Fallzahlen resultierende grosse Bandbreite zu erwähnen, welche für die letzten zehn Jahre durch ein Minimum von CHF 102'553 (2015) und ein Maximum von CHF 182'346 (2018) definiert wird.

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Ländervergleich: Unfälle und Leistungen nach Sektor

Die Risikodaten der Unfallversicherer erlauben eine Auswertung der Informationen nach Wirtschaftssektor und ermöglichen einen detaillierteren Vergleich mit der Schweiz. Die Grafik illustriert die Verteilung der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten (VZÄ), der Unfälle und der Leistungen der Berufsunfallversicherung nach Wirtschaftssektor in Liechtenstein und der Schweiz im Jahr 2021. Beim Betrachten dieser drei Kennzahlen wird ersichtlich, dass der 2. Sektor Industrie der risikoreichste ist. Auf diesen Sektor entfiel in Liechtenstein ein Anteil von 39% der Beschäftigten (Vollzeitäquivalente (VZÄ), aber 59% der Unfälle. Gleichermassen verhält es sich in der Schweiz: Der Anteil an VZÄ im Industriesektor ist mit 25% zwar tiefer, doch die Verhältnisse von den Anteilen an Unfällen zu Vollzeitäquivalenten ist in beiden Ländern mit ca. 1.5 gleich.

In Sektor 3 Dienstleistungen wurden im Verhältnis zu den Beschäftigten weniger Unfälle registriert. Während in Liechtenstein 60% der Beschäftigten diesem Sektor angehörten, wurden aus diesem Bereich lediglich 40% der Berufsunfälle gemeldet, woraus sich ein Verhältnis von 0.7 ergibt. In der Schweiz entfielen auf den Dienstleistungssektor 74% der VZÄ, der entsprechende Anteil an Berufsunfällen lag bei 63%. Mit einem Verhältnis von 0.8 verunfallen Beschäftigte im Dienstleistungssektor in der Schweiz ähnlich häufig wie Liechtenstein.

Der Landwirtschaftssektor ist in beiden Ländern mit einem Anteil von 0.7% bzw. 0.8%, gemessen am Total der VZÄ beschäftigungsmässig von geringerer Bedeutung.

Für die Nichtberufsunfallversicherung ist eine Aufteilung nach Wirtschaftszweig nicht sinnvoll, da über diese lediglich Freizeitunfälle versichert werden. Wie bereits in den Vorjahren lässt sich aber beobachten, dass auch 2021 Freizeitunfälle deutlich häufiger sind. In Liechtenstein wurden auf 1'000 Beschäftigte (VZÄ) 135 Freizeitunfälle und 53 Berufsunfälle gemeldet.

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7% mehr Unfälle als 2021

2022 wurden 6'733 Unfälle registriert. Dies entspricht einer Zunahme von 7% gegenüber dem Vorjahr und einer jährlichen Veränderung von durchschnittlich +0.5% in den letzten 10 Jahren. Nach einem Rückgang während der Covid-19-Pandemie bewegt sich die Anzahl der Unfälle damit auf einem nur leicht höheren Niveau als vor der Pandemie (2018: 6'526, 2019: 6'671). Dabei erhöhte sich der Anteil der Freizeitunfälle um 1.4 Prozentpunkte auf 71.8% gegenüber dem Vorjahr. Die Berufsunfälle, die 2022 insgesamt 28.2% der Unfälle ausmachen, nahmen schwächer zu, um 1.9% und im langjährigen Durchschnitt seit 2013 jährlich um 1.3%.

Seit 2019 sind 9 Versicherer erfasst. Diese versichern im Berichtsjahr 5'370 Betriebe, demnach 5.3% mehr als im Vorjahr und 36'100 Vollzeitäquivalente (VZÄ), was einer Zunahme von 2.9% entspricht. Die versicherte Lohnsumme stieg um 4.4% im Vorjahresvergleich auf CHF 3'048 Mio. Wie bereits im Vorjahr ist Die durchschnittliche Prämienbelastung für die Berufsunfallversicherung ist seit 2018 mit CHF 337 rückläufig und von CHF 337 im Jahr 2018 auf CHF 303 im Berichtsjahr 2022 gesunken. Laut Amt für Gesundheit liegt dies hauptsächlich an der Prämientarifsenkung um 4% der Nettoprämie auf alle Risikoklassen und -stufen, welche von der Periode 2017-2019 zur Periode 2020-2022 stattfand.

Die Prämienbelastung für die Nichtberufsunfallversicherung stieg 2022 um 0.2% auf CHF 948 pro versicherte beschäftigte Person. Allerdings geht der langjährige Trend auch hier zurück, in den letzten 10 Jahren durchschnittlich um 2.1% jährlich. Der Nettoprämientarif liegt weiterhin (seit 2020) bei 3.0‰ für die Berufsunfallversicherung, 9.0‰ für die Nichtberufsunfallversicherung und 20.2‰ für die Freiwillige Versicherung.

Die gesamten Leistungen für Unfälle im Rechnungsjahr 2022 belaufen sich auf CHF 34.3 Mio. pro Unfall, daraus resultiert ein Durchschnittbetrag von CHF 5'100. Nach erhöhten Werten in den Jahren 2020 und 2021 (CHF 5'831 bzw. CHF 5'862) liegt dieser Wert wieder tiefer, um 13.0% gegenüber dem Vorjahr.

Invaliditätsfolge weniger häufig

Der Anteil der Unfälle mit Invaliditätsfolge geht weiter zurück und liegt 2022 bei 0.1%. In den letzten 10 Jahren sank die absolute Anzahl in Durchschnitt jährlich um 11.9% für alle Versicherungszweige. Werden die einzelnen Versicherungszweige betrachtet, so unterscheiden sich die langjährigen Veränderungen nur leicht: Die Berufsunfallversicherung weist eine durchschnittliche Abnahme der Invaliditätszahlen von 11.5% jährlich in den letzten 10 Jahren aus, und die Nichtberufsunfallversicherung 12.0%. 2022 wurden 3 Unfälle mit Todesfolge verzeichnet. Dabei handelte es sich um Freizeitunfälle.

Erhöhtes Unfallrisiko in Baugewerbe und Metallbranche 2021

Die Betrachtung der Kennwerte verschiedener Wirtschaftszweige basiert auf der Auswertung der Risikodaten und kann in dieser Publikation nicht aktualisiert werden. In der Unfallversicherungsstatistik 2021 wurden aufgrund eines späteren Publikationstermins die Risikodaten vom Jahr 2021 bereits einbezogen. Da die vorliegende Publikation planmässig veröffentlicht wird, sind die Risikodaten zum Berichtsjahr 2022 noch nicht erhältlich. Dementsprechend gibt es keine neuen Informationen zu diesem Kapitel. Es folgt eine Wiederholung der Ergebnisse aus der Unfallversicherungsstatistik 2021 zum Berichtsjahr 2021.

Werden die Kennwerte zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen verglichen, fallen die markanten Unterschiede zwischen den Kategorien K Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, MAA Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und F Baugewerbe auf. In den genannten Wirtschaftszweigen des Dienstleistungssektors ist der Anteil der versicherten Lohnsumme bei den Beschäftigten höher als der Anteil der Vollzeitäquivalente (VZÄ), d.h. sie verdienen im Verhältnis überdurchschnittlich und gelten mit Anteilen von jeweils weniger als 3% an Unfällen und Leistungen als risikoarm. Im Baugewerbe verhält es sich anders: Die versicherte Lohnsumme liegt mit 5.4% 1.3 Prozentpunkte unter dem Anteil an Beschäftigten von 6.7%. Das Verhältnis der Anteile an Unfällen und Beschäftigten ist damit etwa gleich, wie dasjenige des Wirtschaftszweigs CH Metallerzeugung und -bearbeitung und Metallerzeugnisse (12.4% zu 3.3%). Generell ist anzumerken, dass für die Betriebe ein risikogerechtes Prämienvolumen berechnet wird: Je grösser die versicherte Lohnsumme und je höher das Risiko eines Wirtschaftszweiges, desto höher fällt das berechnete Prämienvolumen aus.

In den Risikodaten werden die Leistungen bzw. Regressforderungen über mehrere Jahre laufend nacherfasst, weshalb Unfälle im Laufe der Zeit die Grössenklasse wechseln können. Über die Hälfte aller Folgen von Berufsunfällen (58.1%) konnten 2021 mit einem relativ kleinen finanziellen Aufwand von CHF 1000 oder weniger behandelt werden. Weitere 38.6% der Berufsunfälle verursachten Heilungskosten von CHF 1001 bis CHF 10'000. 3.3% der Berufsunfälle entfielen auf die teuersten Kategorien von CHF 10'001 und mehr an Heilungskosten.

Wieder mehr Freizeitunfälle

Nach tieferen Zahlen in den Jahren der Covid-19-Pandemie stieg die Anzahl der von der Nichtberufsunfallversicherung registrierten Unfälle 2022 im Vergleich zum Jahr 2019 um 2.2% auf 4'822 Unfälle an. Für diese Unfälle wurden insgesamt Leistungen von CHF 24.4 Mio. verbucht, was einem Rückgang von 11.3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Mit CHF 5'068 pro Unfall fielen die Leistungen um 18.8% tiefer aus als im Vorjahr, liegen aber um 8.2% höher als 2019.

Betriebsergebnis stabil

Im Berichtsjahr 2022 gab es 7 Versicherer der Freiwilligen Versicherung. Die Anzahl der versicherten Betriebe stieg von 88 im Jahr 2021 auf 94 Betriebe. Damit steigt die Anzahl der versicherten Betriebe in der Freiwilligen Versicherung seit 2018 (62) kontinuierlich an.

Mit CHF 90'085 fällt das Betriebsergebnis der Freiwilligen Versicherung ähnlich hoch aus wie im Jahr 2019 – d.h. vor der Covid-19-Pandemie - mit CHF 89'890. Damit zeigt sich das Betriebsergebnis der Freiwilligen Versicherung seit 2019 mit Schwankungen zwischen CHF 81'774 und CHF 99'195 relativ stabil. Davor waren, wie in der Grafik ersichtlich, deutlich grössere Zu- respektive Abnahmen zu verzeichnen. Über die letzten zehn Jahre hinweg wird ein Maximum von CHF 235'257 (2017) und ein Minimum von CHF - 108'924 (2016) ausgewiesen.

Das Prämiensoll der Freiwilligen Versicherung beträgt im Berichtsjahr CHF 190’310 und liegt damit 8.9% über dem Vorjahreswert. Generell ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der geringen Anzahl Policen immer auch grössere Schwankungen möglich sind.

2022 wurden bei der Freiwilligen Versicherung 10 Unfälle gemeldet. Davon hatte keiner Invalidität oder den Tod zur Folge. Die Aufwendungen pro Unfall fielen mit einem Betrag von CHF 12'517 um durchschnittlich 17.0% höher aus als 2021. Die Leistungen beliefen sich in Summe auf CHF 125'171 und lagen damit 10.0% tiefer als im Vorjahr. Über die letzten zehn Jahre betrachtet, gab es eine Veränderung von durchschnittlich - 3.5% pro Jahr. Grundsätzlich ist die aus den geringen Fallzahlen resultierende grosse Bandbreite zu erwähnen, welche für die letzten zehn Jahre durch ein Minimum von CHF 102'553 (2015) und ein Maximum von CHF 182'346 (2018) definiert wird.

Ländervergleich: Unfälle und Leistungen nach Sektor

Die Risikodaten der Unfallversicherer erlauben eine Auswertung der Informationen nach Wirtschaftssektor und ermöglichen einen detaillierteren Vergleich mit der Schweiz. Die Grafik illustriert die Verteilung der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten (VZÄ), der Unfälle und der Leistungen der Berufsunfallversicherung nach Wirtschaftssektor in Liechtenstein und der Schweiz im Jahr 2021. Beim Betrachten dieser drei Kennzahlen wird ersichtlich, dass der 2. Sektor Industrie der risikoreichste ist. Auf diesen Sektor entfiel in Liechtenstein ein Anteil von 39% der Beschäftigten (Vollzeitäquivalente (VZÄ), aber 59% der Unfälle. Gleichermassen verhält es sich in der Schweiz: Der Anteil an VZÄ im Industriesektor ist mit 25% zwar tiefer, doch die Verhältnisse von den Anteilen an Unfällen zu Vollzeitäquivalenten ist in beiden Ländern mit ca. 1.5 gleich.

In Sektor 3 Dienstleistungen wurden im Verhältnis zu den Beschäftigten weniger Unfälle registriert. Während in Liechtenstein 60% der Beschäftigten diesem Sektor angehörten, wurden aus diesem Bereich lediglich 40% der Berufsunfälle gemeldet, woraus sich ein Verhältnis von 0.7 ergibt. In der Schweiz entfielen auf den Dienstleistungssektor 74% der VZÄ, der entsprechende Anteil an Berufsunfällen lag bei 63%. Mit einem Verhältnis von 0.8 verunfallen Beschäftigte im Dienstleistungssektor in der Schweiz ähnlich häufig wie Liechtenstein.

Der Landwirtschaftssektor ist in beiden Ländern mit einem Anteil von 0.7% bzw. 0.8%, gemessen am Total der VZÄ beschäftigungsmässig von geringerer Bedeutung.

Für die Nichtberufsunfallversicherung ist eine Aufteilung nach Wirtschaftszweig nicht sinnvoll, da über diese lediglich Freizeitunfälle versichert werden. Wie bereits in den Vorjahren lässt sich aber beobachten, dass auch 2021 Freizeitunfälle deutlich häufiger sind. In Liechtenstein wurden auf 1'000 Beschäftigte (VZÄ) 135 Freizeitunfälle und 53 Berufsunfälle gemeldet.

Methodik & Qualität

Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.

Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.

Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.

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