Asylwesen

Das Thema enthält Angaben zum Bestand und der Entwicklung der Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommenen. Die Angaben werden aus administrativen Daten erhoben. Sie werden jährlich 15 Monate nach Abschluss des Berichtsjahres veröffentlicht.

Asylwesen 2022

Rund 500 Schutzgesuche im Jahr 2022

Die Asylzahlen des Jahres 2022 waren geprägt von der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022. Zur Bewältigung der hohen Gesuchszahlen wurde erstmals seit dem Jugoslawien-Krieg eine Verordnung zur Anordnung der vorübergehenden Schutzgewährung erlassen. Durch diese erhalten alle Personen, die zu der in der Verordnung definierten Gruppe gehören, seit Mitte März 2022 ein befristetes Aufenthaltsrecht in Liechtenstein. Geflüchteten aus der Ukraine wird somit ein rasches Aufenthaltsrecht ermöglicht, ohne dass sie ein ordentliches Asylverfahren durchlaufen mussten. Seit dem Erlass der Verordnung wurden insgesamt 504 Schutzgesuche gestellt. Dazu kamen 80 Asylgesuche, wodurch sich die Gesamtzahl der Asyl- und Schutzgesuche 2022 auf 584 belief.

Der Grossteil der Schutzgesuche stammte demnach auch von Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft. Insgesamt stellten 488 Ukrainerinnen und Ukrainer ein Schutzgesuch und machten damit 96.8% der Schutzbedürftigen im Jahr 2022 aus. Der Grossteil der Schutzbedürftigen waren Frauen. Ihr Anteil lag 2022 bei rund 63.5%. 31.0% der Personen, die ein Schutzgesuch stellten, waren weniger als 18 Jahre alt, 7.1% über 65 Jahre.

Von den 80 im Jahr 2022 registrierten Asylgesuchen wurden 71 von Männern (88.8%) und 9 von Frauen (11.3%) gestellt. Die grösste Gruppe bildete dabei Personen mit algerischer Staatsbürgerschaft. Sie machten 2022 rund 18.8% (15 Personen) aus. An zweiter Stelle folgte mit 11.3% (9) Personen aus Marokko und an dritter Stelle Personen aus Belarus 8.8% (7).

Die Altersstruktur der Asylsuchenden unterscheidet sich von derjenige der Schutzbedürftigen. Mit 68.8% waren mehr als zwei Drittel der Personen, die 2022 einen Asylantrag einreichten, zwischen 18 und 34 Jahre alt. Weitere 25.0% waren zwischen 35 und 64 Jahren alt. In 6.3% der Fälle bezog sich der Asylantrag auf Kinder und Jugendliche im Alter von 17 Jahren oder jünger. 2022 wurden keine Asylgesuche von über 65-jährigen Personen gestellt.

33 Anträge auf Asyl erstinstanzlich abgelehnt

Im Jahr 2022 wurden in 33 Fällen die Asylgesuche erstinstanzlich abgelehnt. Davon betroffen waren 8 Frauen und 25 Männer. Letztinstanzlich wurden insgesamt 25 Asylgesuche abgelehnt, wobei 8 Frauen und 17 Männer betroffen waren.

Der Status «Vorläufig aufgenommen» wurde 2022 keiner Person zugesprochen. Im Berichtsjahr wurden zwei Personen als Flüchtlinge anerkannt und erhielten eine Aufenthaltsbewilligung B. Es handelt sich dabei um eine Frau iranischer Staatsbürgerschaft sowie einem Mann mit syrischer Nationalität.

Zum Jahresende belief sich der Gesamtbestand der asylbewerbenden und vorläufig aufgenommenen Personen auf 49. Davon waren 15 Frauen (30.6%) und 34 Männer (69.4%). Die Zahl der Schutzbedürftigen belief sich per 31.12. auf 399. Insgesamt waren somit 448 Personen registriert.

Methodik & Qualität

Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.

Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.

Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.

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