Landwirtschaft
Zahlen zu anerkannten Landwirtschaftsbetrieben, Nutztierhaltenden, Förderungsleistungen, Milchlieferungen, Milchverarbeitung und Weinernte werden aus administrativen Daten erhoben. Die Daten werden periodisch alle 3-4 Jahre veröffentlicht.
Landwirtschaft 2023
Anteil der Bio-Betriebe erhöht sich
23.05.2025 – Im Jahr 2023 gab es in Liechtenstein 97 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe. Diese bewirtschafteten eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 3'590 ha. Die durchschnittliche landwirtschaftliche Nutzfläche pro Betrieb lag bei 37.0 ha. Im Jahr 2020 hatten die 95 anerkannten Landwirtschaftsbetriebe durchschnittlich eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 37.7 ha pro Betrieb bewirtschaftet.
2023 produzierten in Liechtenstein 42 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe (43.3%) nach den Richtlinien des biologischen Landbaus. Sie bewirtschafteten dabei eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 1'583 ha. Im Jahr 2020 waren es 38 Betriebe (40.0%) gewesen, die eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 1'470 ha bewirtschafteten.
Hauptergebnisse Landwirtschaft 2023
Etwas kleinere Landwirtschaftsbetriebe

Im Jahr 2023 gab es in Liechtenstein 97 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe. Gegenüber dem Jahr 2020 nahm die Zahl der Betriebe um zwei Betriebe zu. 77 Betriebe bewirtschafteten im Jahr 2023 eine landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) von 20 ha und mehr. Dies entspricht 79.4% der Betriebe. 20 Betriebe (20.6%) wiesen eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 50 ha und mehr auf. Die Anzahl der Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche unter 5 ha lag bei drei Betrieben (3.1%). Die durchschnittliche landwirtschaftliche Nutzfläche pro Betrieb belief sich 2023 auf 37.0 ha und war somit um 0.7 ha kleiner als 2020 mit durchschnittlich 37.7 ha pro Betrieb. In der Talzone bewirtschafteten die Betriebe im Jahr 2023 durchschnittlich eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 40.1 ha. Die Bergbetriebe wiesen im Durchschnitt eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 25.3 ha auf.
3'590 ha landwirtschaftliche Nutzfläche

Die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) der 97 anerkannten Landwirtschaftsbetriebe belief sich im Jahr 2023 auf 3'590 ha. Im Jahr 2020 betrug sie 3'584 ha. Damit hat sich die landwirtschaftliche Nutzfläche der anerkannten Betriebe im Vergleich zum Jahr 2020 um 6 ha erhöht. Die Zunahme kann gemäss Amt für Umwelt dadurch erklärt werden, dass die Flächen seit 2023 georeferenziert und somit genauer erfasst werden. Die landwirtschaftliche Nutzfläche teilte sich in 1'301 ha Ackerland (36.2%), 2'260 ha Dauergrünland (62.9%), 13 ha Dauerkulturen (0.4%) und 16 ha übrige landwirtschaftliche Nutzfläche (0.4%) auf. Das Ackerland bestand im Jahr 2023 aus 237 ha Getreidefläche, 93 ha Hackfrüchte, 12 ha Hülsenfrüchte, 16 ha Ölsaaten und 944 ha übriges Ackerland.
Im Vergleich zum Jahr 2020 nahm das Ackerland um 97 ha ab. Das Dauergrünland erhöhte sich um 99 ha. Die Dauerkulturen reduzierten sich um 1 ha. Die übrige landwirtschaftliche Nutzfläche erhöhte sich um 5 ha.
Im Jahr 2023 wurden von den 237 ha Getreidefläche 143 ha für den Anbau von Brotgetreide und 94 ha für Futtergetreide verwendet. Auf 127 ha der Brotgetreidefläche wurde Weizen angebaut. Beim Futtergetreide bildete der Körnermais mit 40 ha die Hauptkultur. Im Vergleich zum Jahr 2020 reduzierte sich die Getreidefläche insgesamt um 9 ha. Das Brotgetreide nahm um 15 ha zu und das Futtergetreide um 25 ha ab. Bei den Hackfrüchten war im Jahr 2023 der Anbau von Kartoffeln mit 74 ha die wichtigste Kultur. Im Vergleich zum Jahr 2020 nahm die Anbaufläche für Kartoffeln um 7 ha ab. 2023 wurden auf 18 ha Zuckerrüben angebaut. Die Hülsenfrüchte haben im Vergleich zu 2020 von 2 ha auf 12 ha zugenommen. Die Ölsaaten haben hingegen im Vergleich zu 2020 von 29 ha auf 16 ha abgenommen. Die Abnahme der Ölsaaten hängt vor allem damit zusammen, dass kein Hanf mehr angebaut wurde (2020: 15 ha). Die wichtigste Kategorie des übrigen Ackerlands bildet das Ackerfutter. 432 ha der Ackerfutterfläche wurden als Kunstwiesen und 325 ha für den Anbau von Silo- und Grünmais genutzt. Der Anteil des Ackerfutters an der landwirtschaftlichen Nutzfläche betrug 21.1%. Gegenüber dem Jahr 2020 nahmen die Fläche der Kunstwiesen um 34 ha und der Anbau von Silo- und Grünmais um 25 ha ab. Zum übrigen Ackerland zählt auch der Gemüseanbau. 143 ha wurden für den Anbau von einjährigem Freilandgemüse und 29 ha für den Anbau von Freilandkonservengemüse verwendet. Die Anbauflächen für das einjährige Freilandgemüse nahmen im Vergleich zum Jahr 2020 um 9 ha zu und für Freilandkonservengemüse um 17 ha ab.
2023 betrugen die Streueflächen 6 ha. Sie nahmen im Vergleich zum Jahr 2020 um 3 ha ab.
Von den 97 anerkannten Betrieben bauten 51 Betriebe Getreide und 29 Betriebe Hackfrüchte an. 72 Betriebe zählten Ackerland und alle 97 Betriebe Dauergrünland zu ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche.
Im Jahr 2023 wurden 3'084 ha der landwirtschaftlichen Nutzfläche (85.9%) von Betrieben in der Talzone und 506 ha von Betrieben in der Bergzone bewirtschaftet.
Betriebstyp Tierhaltung mit grösstem Anteil

Im Jahr 2023 hatten von den 97 anerkannten Landwirtschaftsbetrieben 77 Betriebe (79.4%) ihren Betriebsstandort in der Talzone (inkl. Gemeinde Planken). In der Bergzone (Triesenberg und Schellenberg) befanden sich 20 Betriebe. 51 Betriebe (52.6%) waren gemäss der Betriebstypologie ZA2015 dem Bereich Tierhaltung zuzuordnen. Davon zählten 24 Betriebe zum Typ Milchkühe, 11 Betriebe zum Typ Pferde/ Schafe/ Ziegen und 8 Betriebe zum Typ Rindvieh gemischt. 12 Betriebe (12.4%) gehörten zum Bereich Pflanzenbau. 34 Betriebe (35.1%) waren kombinierte Betriebe, wobei 26 Betriebe dem Betriebstyp andere kombinierte Betriebe zugeordnet wurden. In der Talzone ist der Anteil der Tierhaltungsbetriebe und kombinierten Betriebe fast gleich gross. In der Bergzone sind die meisten Betriebe Tierhaltungsbetriebe.
Im Oberland gab es 58 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe. Im Unterland waren es 39 Betriebe. Die Gemeinde Triesenberg wies mit 16 Betrieben die grösste Anzahl an Betrieben pro Gemeinde auf.
Von den 97 Betrieben im Jahr 2023 wurden 87 Betriebe im Vollerwerb (89.7%), 8 im Haupterwerb (8.2%) und 2 im Nebenerwerb (2.1%) geführt.
Alle 97 anerkannten Landwirtschaftsbetriebe erhielten im Jahr 2023 sowohl Einkommensbeiträge als auch Abgeltungs- oder Tierwohlbeiträge für die ökologische Bewirtschaftung und die tiergerechte Betriebsführung. 57 Betriebe bekamen zusätzlich Erschwernisbeiträge im Rahmen der Abgeltung von Produktionserschwernissen für die Bewirtschaftung des Berggebiets und der Hanglagen.
43.3% sind Bio-Betriebe

Der Anteil der anerkannten Landwirtschaftsbetriebe, die ihren Betrieb nach biologischen Richtlinien bewirtschafteten, lag im Jahr 2023 bei 43.3% oder 42 Betrieben. 55 Betriebe bzw. 56.7% bewirtschafteten ihren Betrieb nach den Richtlinien des ökologischen Leistungsnachweises. Im Vergleich zum Jahr 2020 hat sich die Zahl der Bio-Betriebe um 4 Betriebe erhöht, ihr Anteil nahm um 3.3 Prozentpunkte zu. Die Bio-Betriebe bewirtschafteten 2023 eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 1'583 ha. 2010 waren es 1'030 ha gewesen. Seit 2010 hat sich die Zahl der Bio-Betriebe von 30 auf 42 Betriebe erhöht.
Durchschnittlich 3.3 Beschäftigte pro Betrieb

Im März 2023 waren gemäss den Angaben der Landwirte 322 Personen (ohne Lernende) in den anerkannten Landwirtschaftsbetrieben beschäftigt. Dies sind 16 Personen mehr als im Jahr 2020. Pro Betrieb waren im Jahr 2023 durchschnittlich 3.3 Personen beschäftigt. Im Jahr 2020 waren es durchschnittlich 3.2 Beschäftigte gewesen. Im Jahr 2023 waren von den 322 Beschäftigten 91 Frauen (28.3%) und 231 (71.7%) Männer. 207 Personen bzw. 64.3% arbeiteten im Jahr 2023 mit einem Beschäftigungsgrad von mehr als 75%. Im Jahr 2020 lag dieser Anteil bei 61.8% bzw. 189 Personen. Bei den Personen mit hohem Beschäftigungsgrad handelte es sich zum grössten Teil (81.2%) um Männer. 12.7% bzw. 41 Personen arbeiteten mit einem Beschäftigungsgrad von 50 bis 75%. Im Jahr 2020 lag diese Zahl bei 46 Personen bzw. einem Anteil von 15.0%. Der Anteil der Beschäftigten mit einem Beschäftigungsgrad von unter 50% lag bei 23.0% bzw. 74 Personen. Im Jahr 2020 lag der Anteil der Personen mit einem Beschäftigungsgrad von unter 50% bei 23.2% bzw. 71 Personen.
Gemäss Beschäftigungsstatistik per 31. Dezember 2023 waren in der Landwirtschaft (Anbau Pflanzen, Tierhaltung, Gemischte Landwirtschaft) 242 Personen beschäftigt. Die Differenz der Anzahl der Beschäftigten in den beiden Erhebungen ist insbesondere saisonal bedingt.
60.9% familieneigene Beschäftigte

Von den 322 Beschäftigten waren im Jahr 2023 60.9% oder 196 Personen familieneigene Beschäftigte. Davon waren wiederum 58 Personen Frauen und 138 Personen Männer (70.4%). Im Jahr 2020 betrug der Anteil der familieneigenen Beschäftigten 69.0%.
Durchschnittsalter der Betriebsleitenden nimmt zu

2023 waren von den 97 Betriebsleitenden 55.7% oder 54 Personen 50 Jahre oder älter. 19 Betriebsleitende (19.6%) waren 60 Jahre oder älter. 5 Betriebsleitende (5.2%) waren unter 30 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Betriebsleitenden belief sich auf 48.8 Jahre. Im Jahr 2020 lag das Durchschnittsalter bei 47.3 Jahren. Dies bedeutet, dass sich das Durchschnittsalter der Betriebsleitenden um 1.5 Jahre erhöht hat.
Im Jahr 2023 waren von den 97 Betriebsleitenden 92 Personen Männer (94.8%) und 5 Personen Frauen.
90 Betriebsleitende (92.8%) arbeiteten mehr als 75% ihrer Arbeitszeit im Betrieb. Im Jahr 2020 waren dies 87.4% bzw. 83 Betriebsleitende gewesen. 1 Betriebsleiter arbeitete im Jahr 2023 unter 50% seiner Arbeitszeit im Betrieb. Im Jahr 2020 waren es 3 Betriebsleiter bzw. 3.2% gewesen.
Rindviehbestand pro Betrieb erhöht sich

Im Jahr 2023 hielten die anerkannten Landwirtschaftsbetriebe 6'183 Stück Rindvieh. Im Jahr 2020 waren es 6'237 Stück Rindvieh gewesen. Es ist zu bemerken, dass die Rindviehbestände seit dem Jahr 2016 per Stichtag 1. Januar ausgewiesen werden. Zuvor war es der Bestand im Frühling gewesen. Von den 6'183 Stück Rindvieh waren 2'180 Milchkühe. Im Vergleich zum Jahr 2020 sind dies 93 Milchkühe weniger. Seit dem Jahr 2020 können nur noch die Tiere der Pferdegattung ausgewiesen werden. Eine Unterscheidung zwischen Pferden und anderen Tieren der Pferdegattung (Maulesel, Maultiere, Ponys, Kleinpferde und Esel) ist nicht mehr möglich. Zudem wird der Bestand wie beim Rindvieh per Stichtag 1. Januar ausgewiesen. Die Anzahl der Tiere der Pferdegattung lag im Jahr 2023 bei 263 Stück. Der Schafbestand betrug 4'208 Stück. Des Weiteren wurden auf den anerkannten Betrieben 285 Ziegen, 1'481 Schweine sowie 19'217 Nutzhühner gehalten. Gegenüber dem Jahr 2020 haben die Bestände der Pferdegattung und Ziegen leicht abgenommen. Die Bestände der Schafe und Nutzhühner haben im Vergleich zum Jahr 2020 um 689 Tiere bzw. 5'233 Tiere zugenommen. Seit 2023 werden alle Nutztierbestände per 1. Januar ausgewiesen.
74 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe hielten im Jahr 2023 Rindvieh. Davon hielten wiederum 58 Betriebe durchschnittlich 37.6 Milchkühe. Im Jahr 2023 gab es 33 Betriebe mit Tieren der Pferdegattung, 28 Betriebe mit Nutzhühnern, 20 Betriebe mit Schafen, 17 Betriebe mit Ziegen und 6 Betriebe mit Schweinen. Durchschnittlich kamen auf die Betriebe mit Rindvieh 83.6 Stück Rindvieh pro Betrieb. Im Jahr 2020 waren es 82.1 Stück Rindvieh pro Betrieb gewesen. Seit 2010 ist ein stetiger Anstieg der Stück Rindvieh pro Betrieb zu beobachten. Auch bei den Schafen und Nutzhühnern ist seit 2010 eine Zunahme der Anzahl Tiere pro Betrieb zu beobachten.
Die 97 anerkannten Landwirtschaftsbetriebe des Jahres 2023 hielten im Jahr 2022 durchschnittlich 4'790 Grossvieheinheiten (GVE). Pro Betrieb ergab dies 49.4 GVE. Im Jahr 2020 hielten die 95 anerkannten Landwirtschaftsbetriebe insgesamt 4'697 GVE. Der Rindviehbestand der anerkannten Betriebe 2023 zählte durchschnittlich 3'786 GVE. Pro Betrieb mit Rindvieh ergibt dies durchschnittlich 51.2 Rindvieh-GVE. Im Jahr 2020 waren es 50.2 Rindvieh-GVE pro Betrieb mit Rindvieh bzw. insgesamt 3'817 Rindvieh-GVE gewesen.
Von den 6'183 Stück Rindvieh wurden im Jahr 2023 2'097 Stück auf Alpen in liechtensteinischem Besitz gesömmert. Dies entspricht rund einem Drittel des Rindviehbestands. Ausserdem wurden 71 Schafe, 53 Ziegen und 50 Tiere der Pferdegattung gesömmert.
Zunahme des Nutzhühner- und Schafbestandes

Die Grundgesamtheit für die Auswertung der Nutztierbestände bilden alle Personen die Nutztiere (inkl. anerkannte Landwirtschaftsbetriebe) wie Rindvieh, Tiere der Pferdegattung, Schafte, Ziegen, Schweine, Nutzhühner oder andere Nutztiere halten. Im Jahr 2023 waren dies 339 Personen oder Betriebe. In Liechtenstein gab es im Jahr 2023 gesamthaft 6'348 Stück Rindvieh. Davon waren 2'187 Stück Milchkühe. Ausserdem wurden 456 Tiere der Pferdegattung, 4'457 Schafe, 480 Ziegen, 1'487 Schweine, 20'431 Nutzhühner, 710 andere Tiere (Kaninchen, Truten, Enten, Gänse, übriges Geflügel, etc.) und 1'124 Bienenvölker gehalten. Im Vergleich zum Jahr 2020 hielten die Nutztierhalter 21 Stück Rindvieh, 628 Schafe, 22 Schweine und 5'140 Nutzhühner mehr. Hingegen nahmen die Ziegen im Vergleich zum Jahr 2020 um 14 Tiere und die Kategorie andere Tiere um 144 Tiere ab. Ausserdem wurden 51 Bienenvölker weniger gepflegt als 2020.
Insgesamt gab es im Jahr 2023 85 Rindvieh-, 77 Pferde- (Pferdegattung), 32 Schaf-, 32 Ziegen-, 8 Schweine- und 127 Nutzhühnerhalter/innen. 103 Imker/innen pflegten Bienenvölker. Durchschnittlich hielten die Rindviehhalter/innen 74.7 Stück Rindvieh. Die Nutzhühnerhalter/innen hielten durchschnittlich 160.9 Hühner. Bei den Schweinen und Schafen kamen 185.9 bzw. 139.3 Tiere auf jeden Halter/in. Im Jahr 2023 wurden 11.7% des Rindviehbestandes von Betrieben in der Bergzone gehalten.
5'031 Grossvieheinheiten

Insgesamt gehörten den 339 Nutztierhaltern inkl. anerkannte Landwirtschaftsbetriebe des Jahres 2023 im Jahr 2022 durchschnittlich 5'031 Grossvieheinheiten (GVE). Im 2020 waren es 4'868 GVE gewesen. Von den insgesamt 5'031 GVE entfielen auf das Rindvieh 3'875 GVE. Die Schafe machten 417 GVE aus. Die Grossvieheinheiten der Schweine und Tiere der Pferdegattung betrugen 245 GVE bzw. 230 GVE.
CHF 12.3 Mio. Förderungsleistungen in der Landwirtschaft

Insgesamt wurden im Jahr 2023 CHF 12.3 Mio. an Förderungsleistungen (Einkommensbeiträge, Abgeltungs- und Tierwohlbeiträge sowie Erschwernisbeiträge) für die Landwirtschaft ausbezahlt. Im Vergleich zum Jahr 2020 waren dies CHF 274'027 mehr. Die 97 anerkannten Landwirtschaftsbetriebe (inkl. einem Betriebe in einer Betriebsgemeinschaft) erhielten im Jahr 2023 total CHF 6'225'065 Förderungsleistungen zur Existenzsicherung (Einkommensbeiträge). Pro Betrieb wurden im Jahr 2023 Einkommensbeiträge von CHF 63'521 (98 Betriebe inkl. einem Betrieb in einer Betriebsgemeinschaft) ausgerichtet. Im Jahr 2020 waren es CHF 60'377 pro Betrieb gewesen.
Die grössten Beitragsanteile der Einkommensbeiträge bildeten im Jahr 2023 mit CHF 2'455'804 der Beitrag für Raufutter verzehrende Nutztiere (39.5%) und mit CHF 1'109'094 der Basisbeitrag (17.8%). Alle 98 Betriebe erhielten den Basisbeitrag. Die Beiträge für Raufutter verzehrende Nutztiere wurden von 85 Betrieben für 4'690 Grossvieheinheiten (GVE) geltend gemacht.
Im Jahr 2023 erhielten 102 Betriebe oder Personen Förderungsleistungen für die ökologische Bewirtschaftung und die tiergerechte Betriebsführung (Abgeltungs- und Tierwohlbeiträge). Davon waren 97 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe. Insgesamt erhielten die Betriebe oder Personen Abgeltungs- und Tierwohlbeiträge in Höhe von CHF 5'620'431. Die Abgeltungsbeiträge für die Bewirtschaftung nach biologischen Richtlinien (BIO) (22.3%), für die Produktion mit ökologischem Leistungsnachweis (ÖLN) (21.7%) und für die Bewirtschaftung von extensiv genutzten Wiesen (21.2%) bildeten die wichtigsten Positionen. Im Jahr 2023 wurden CHF 27'703 mehr Abgeltungs- und Tierwohlbeiträge ausbezahlt als im Jahr 2020.
Die Förderungsleistungen für die Bewirtschaftung von Berggebieten, Hanglagen und Grenzertragsstandorten werden in Form von Erschwernisbeiträgen abgegolten und beliefen sich im Jahr 2023 auf CHF 503'664. Die Beiträge wurden für die Bewirtschaftung von Grünflächen mit Produktionserschwernissen ausgerichtet. Insgesamt erhielten 64 Betriebe oder Personen Erschwernisbeiträge. Davon waren 57 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe. Im Vergleich zum Jahr 2020 wurden etwas weniger Erschwernisbeiträge ausgerichtet.
Ländervergleich
Liechtenstein mit grösseren Betrieben

Werden die anerkannten Betriebe in Liechtenstein mit den landwirtschaftlichen Betrieben in der Schweiz und in Österreich verglichen, so zeigt sich, dass Liechtenstein einen höheren Anteil bei den Betrieben mit einer Grösse von 30-50 ha und 50+ ha aufweist. In Liechtenstein liegen diese Anteile bei 40.2% bzw. 20.6%. In der Schweiz und in Österreich liegen diese Anteile jeweils unter 20%. Allerdings ist hier zu berücksichtigen, dass in der Schweiz und in Österreich auch Kleinbetriebe berücksichtigt sind (landwirtschaftliche Nutzfläche von mindestens 1 ha oder anderen Mindestanforderungen) und in Liechtenstein nur Betriebe ausgewertet werden, die die Anerkennungsanforderungen gemäss liechtensteinischem Landwirtschaftsgesetz erfüllen.
In der Schweiz gab es 2023 gemäss Landwirtschaftlicher Strukturerhebung 47'719 Betriebe. In Österreich waren es 2020 gemäss Agrarstrukturerhebung 110'781 Betriebe. In Liechtenstein gab es 97 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe im Jahr 2023. Davon wurde in der Schweiz ein Anteil von 71.0% und in Österreich 50.1% hauptberuflich geführt. In Liechtenstein waren 97.9% hauptberufliche Betriebe (Voll- oder Haupterwerb).
Der Anteil der Bio-Betriebe lag in Liechtenstein mit 43.3% höher als in Österreich mit 22.4% und der Schweiz mit 16.5%.
In Liechtenstein ist der Anteil der Betriebe in der Talzone grösser als in der Schweiz. 79.4% der Betriebe lagen in Liechtenstein in der Talzone. In der Schweiz waren es 59.0%.
In der Schweiz waren 36.8% der Beschäftigten der Landwirtschaftsbetriebe Frauen. In Liechtenstein liegt dieser Anteil mit 28.3% tiefer. Der Anteil der familieneigenen Beschäftigten betrug in der Schweiz 74.4%. Er ist somit höher als in Liechtenstein mit 60.9%.
Durchschnittliche Nutzfläche in Liechtenstein grösser als in der Schweiz und Österreich

Mit 37.0 ha pro Betrieb weisst Liechtenstein eine höhere durchschnittliche landwirtschaftliche Nutzfläche pro Betrieb auf als die Schweiz und Österreich. In der Schweiz wurden von einem Betrieb durchschnittlich 22.2 ha bewirtschaftet und in Österreich 23.6 ha. Auch hier ist wiederum zu berücksichtigen, dass in der Schweiz und in Österreich Kleinbetriebe berücksichtigt sind.
Gemäss landwirtschaftlicher Strukturerhebung 2023 gab es in der Schweiz 46'940 Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche. In Österreich waren es gemäss Agrarstrukturerhebung 2020 110'239 Betriebe. Diese bewirtschafteten in der Schweiz 1'042'030 ha und in Österreich 2'602'666 ha (inkl. Hausgärten). In Liechtenstein bewirtschafteten die 97 anerkannten Betriebe eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 3'590 ha.
Liechtenstein mit mehr Dauergrünland und übrigem Ackerland

Wird die landwirtschaftliche Nutzfläche in Liechtenstein mit der Schweiz und Österreich verglichen, so zeigen sich Unterschiede hinsichtlich der angepflanzten Kulturen. Mit einem Anteil von 62.9% ist der Anteil des Dauergrünlandes in Liechtenstein am grössten, gefolgt von der Schweiz mit 58.1% und Österreich mit 46.3%. Andererseits weist Liechtenstein den geringsten Anteil bei der Getreidefläche auf. Mit 6.6% ist der Getreideanteil in Liechtenstein deutlich tiefer als in der Schweiz mit 13.6% und in Österreich mit 29.4%. Auch bei den Ölsaaten und bei den Dauerkulturen verzeichnet Liechtenstein geringere Anteile als die beiden Nachbarländer. Beim übrigen Ackerland ist der Anteil mit 26.6% wiederum deutlich höher als in der Schweiz und in Österreich. Dies liegt insbesondere am hohen Ackerfutteranteil (Kunstwiesen, Silo- und Grünmais), der in Liechtenstein 21.1% der landwirtschaftlichen Nutzfläche beträgt.
Die landwirtschaftliche Nutzfläche lag gemäss Landwirtschaftlicher Strukturerhebung 2023 in der Schweiz bei 1'042'032 ha, in Österreich gemäss Agrarstrukturerhebung 2020 bei 2'600'606 ha (ohne Hausgärten) und in Liechtenstein im 2023 bei 3'590 ha.
Liechtenstein mit höherer Anzahl Rindvieh pro Halter/in

Liechtenstein wies im Vergleich mit den Nachbarländern Schweiz und Österreich die höchste Anzahl Rindvieh pro Halter/in auf. In Liechtenstein kamen Anfang 2023 durchschnittlich 74.7 Stück Rindvieh auf einen Halter/in. In der Schweiz waren es 47.8 Stück Rindvieh pro Halter/in und in Österreich (per 1.12.2022) 35.4 Stück Rindvieh pro Halter/in.
Weniger Tierhaltungs-, aber mehr kombinierte Betriebe als in der Schweiz

Ein Vergleich der anerkannten Landwirtschaftsbetriebe in Liechtenstein mit den Betrieben in der Schweiz (Auswertung Betriebstypologie ZA2015 von 31'964 Betrieben) zeigt, dass der Bereich Pflanzenbau in der Schweiz mit einem Anteil von 12.2% ähnlich gross ist wie in Liechtenstein mit einem Anteil von 12.4%. Der Bereich Tierhaltung ist in der Schweiz mit einem Anteil von 54.9% etwas höher als in Liechtenstein mit 52.6%. Etwas Geringer als in Liechtenstein mit 35.1% ist hingegen der Anteil der kombinierten Betriebe in der Schweiz.
eTab – interaktive Tabellen
Anerkannte Landwirtschaftsbetriebe
361.001 Betriebe nach Erwerbstyp, Bewirtschaftungsart, Betriebstyp, Beitragstyp, Grössenklasse, Zone, Region und Gemeinde seit 2005 361.002 Beschäftigte nach Geschlecht, Beschäftigungsgrad, Familienzugehörigkeit, Grössenklasse, Zone, Region und Gemeinde seit 2005 361.003 Betriebsleiter nach Geschlecht, Beschäftigungsgrad, Altersklasse, Durchschnittsalter, Grössenklasse, Zone, Region und Gemeinde seit 2005 361.004 Betriebe nach Flächenkategorie, Grössenklasse, Zone, Region, Gemeinde seit 2005 361.005 Nutzfläche nach Flächenkategorie, Grössenklasse, Zone, Region und Gemeinde seit 2005Nutztiere
361.101 Nutztierhalter und Nutztierbestände nach Tierkategorie, Zone und Region seit 2005 361.102 Rindviehhalter und Rindviehbestand nach Tierkategorie (detailliert), Zone, Region und Gemeinde seit 2010 361.103 Nutztierbestand nach Tierkategorie (detailliert), Zone und Region seit 2005 361.104 Vieh- und Geflügelbestände in Grossvieheinheiten (GVE) nach Tierkategorie, Zone und Region seit 2005Landwirtschaftliche Förderungsleistungen
361.201 Landwirtschaftliche Förderleistungen nach Beitragstyp seit 2010Tabellen
Methodik & Qualität
Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.
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