Vorsitz in der Regierung
Bedeutung des Indikators
Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet unter anderem, die volle und wirksame Teilhabe von Frauen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben sicherzustellen (SDG 5.5) sowie dafür zu sorgen, dass Entscheidungsfindungen auf allen Ebenen bedarfsorientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ sind. Die Person, die den Vorsitz der Regierung (Regierungschef/in) innehat, leitet die Regierung des Staates, setzt dabei eine Vielzahl an politischen Richtungsentscheidungen um, erledigt Geschäfte, die ihm/ihr durch den Fürsten übertragen werden und zeichnet Gesetze, Verordnungen oder Erlasse gegen. Diese erhalten erst durch Unterschrift des/der Regierungschef/in Gültigkeit (regierung.li 2025). Für eine repräsentative Entscheidungsfindung, Geschäftsführung und eine bedarfsorientierte politische Richtungsentscheidung ist ein ausgewogenes Verhältnis bei der Bekleidung politischer Ämter von Bedeutung.
Entwicklung

Analyse
Seit dem Inkrafttreten des Frauenstimmrechts am 1. Juli 1984 wurde der Vorsitz der Regierung während insgesamt 81 Tagen von einer Frau und während 14’892 Tagen von einem Mann ausgeübt. Damit lag der Anteil der von einer Frau geführten Amtszeit im gesamten Beobachtungszeitraum bis zum 30. Juni 2025 bei 0.5%, während Männer in 99.5% der Zeit den Vorsitz innehatten.
Definition/Methodologie
Der Indikator misst den prozentualen Anteil der Tage, an denen der Vorsitz der Regierung von einer Frau bzw. einem Mann ausgeübt wurde im Zeitraum vom Inkrafttreten des Frauenstimmrechts am 01.07.1984 bis zum 30.06. des Referenzjahres.
Der Indikator ist international vergleichbar.
Der Indikator ist mit dem Indikator "Years with female head of state (last 50), share of tenure years" des Global Gender Gap Reports vergleichbar.