Migration, Binnenwanderung
Das Thema gibt einen Überblick über die Ein- und Auswanderung sowie die Binnenwanderung in Liechtenstein Die Angaben werden aus administrativen Daten erhoben. Sie werden jährlich 12 Monate nach Abschluss des Berichtsjahres veröffentlicht.
Migration, Binnenwanderung 2023
Einwanderungsland Liechtenstein
12.12.2024 – Im Jahr 2023 wanderten 716 Personen nach Liechtenstein ein, was einem Rückgang von 54 Personen bzw. 7.0% gegenüber dem Vorjahr entspricht. 22.8% der eingewanderten Personen besassen die liechtensteinische Staatsangehörigkeit. Die Auswanderung war im Berichtsjahr mit 460 Personen um 4.2% geringer als im Jahr 2022. Von den Ausgewanderten verfügten 37.6% über die liechtensteinische Staatsangehörigkeit.
1'484 Personen mit Wohnsitz in Liechtenstein zogen im Berichtsjahr 2023 in eine andere Gemeinde des Landes. Den grössten Zuwachs verzeichnete Triesen mit einem Binnenwanderungssaldo von 31 Personen, den grössten Rückgang die Gemeinde Vaduz mit einem Binnenwanderungssaldo von -54 Personen.
Tieferer Wanderungssaldo als im Vorjahr

Im Jahr 2023 wanderten 716 Personen nach Liechtenstein ein, was einem Rückgang von 54 Personen bzw. 7.0% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Auswanderung lag mit 460 Personen um 4.2% unter dem Vorjahreswert. Daraus ergibt sich für das Jahr 2023 ein Wanderungssaldo von 256 Personen. Im Vorjahr war der Wanderungssaldo mit 290 Personen höher.
48.6% der 716 eingewanderten Personen wohnten vorher in der Schweiz, 31.3% in einem EWR-Staat und 4.3% in einem anderen europäischen Staat. 7.4% kamen aus Amerika, 4.6% aus Asien, 2.0% aus Afrika und 0.3% aus Ozeanien. Bei 1.5% war das Herkunftsland nicht bekannt.
Sechs von zehn Eingewanderten sind erwerbstätig
396 Personen respektive 55.3% der Eingewanderten waren Ende 2023 als Erwerbstätige gemeldet, wobei die Wirtschaftszweige Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 11.9%, Maschinenbau mit 10.1%, sowie Handel, Instandhaltung und Reparatur von Fahrzeugen mit 8.1% und 5.6% bei Fahrzeugbau am häufigsten vertreten waren.
Am meisten zogen nach Vaduz und Schaan

Mit 147 respektive 122 Personen waren die meisten Personen nach Vaduz oder Schaan eingewandert. An dritter Stelle folgten mit einigem Abstand Triesen und Mauren mit je 95 Personen. Die wenigsten Eingewanderten wurden mit zehn Personen in Planken registriert. Insgesamt wählten mit 479 Eingewanderten knapp zwei Drittel einen Wohnsitz im Oberland und mit 237 Eingewanderten rund ein Drittel einen Wohnsitz im Unterland.
Die Einwanderung war im Jahr 2023 mit 716 Personen um 54 Personen tiefer als im Vorjahr. Der Wert liegt leicht unter dem Mittel der letzten fünf Jahre (2019-2023) von 719 Personen.
Grossteil der Ausgewanderten aus dem Oberland
Im Jahr 2023 wurden 460 ausgewanderte Personen gezählt, was dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (2019 bis 2023) von 467 Personen entspricht.
Die grössten Differenzen bei der Auswanderung waren in Vaduz mit 82 Personen, Triesen (66 Personen), Eschen (63 Personen), Schaan (62 Personen) und Mauren (61 Personen) zu beobachten. Planken wies mit einer ausgewanderten Person den niedrigsten Wert auf. 285 Personen oder 62.0% verliessen das Oberland und 175 Personen oder 38.0% das Unterland.
Fast alle Eingewanderten mit Jahresaufenthaltsbewilligung

94.6% der im Berichtsjahr eingewanderten ausländischen Staatsangehörigen erhielten eine Jahresaufenthaltsbewilligung, 3.8% eine Kurzaufenthaltsbewilligung, 1.3% eine Daueraufenthaltsbewilligung und 0.4% erhielten eine Niederlassungsbewilligung. In 70.3% der Fälle wurde die Zulassung mit dem Familiennachzug und 23.3% mit einem Stellenantritt in Liechtenstein begründet. In 4.5% der Fälle erfolgte die Wohnsitznahme ohne Stellenantritt und in 1.8% der Fälle wurde ein anderer Grund geltend gemacht. Personen mit einer Kurzaufenthaltsbewilligung, die sich 12 Monate oder länger in Liechtenstein aufhielten, zählen zur ständigen Bevölkerung und werden ebenfalls als eingewanderte Personen gezählt.
Rund die Hälfte wohnte vorher in der Schweiz

Betrachtet man die eingewanderten Personen nach Herkunftsländern, so zeigt sich, dass 48.6% zuvor in der Schweiz, 31.3% in einem EWR-Staat und 4.3% im übrigen Europa gewohnt haben. Betrachtet man die Kontinente, so kamen weitere 7.4% aus Amerika, 4.6% aus Asien, 2.0% aus Afrika und 0.3% aus Ozeanien. Bei 1.5% war das Herkunftsland unbekannt. Von den 2023 insgesamt 716 eingewanderten Personen besassen 22.8% die liechtensteinische, 16.2% die schweizerische und 40.5% eine EWR-Staatsbürgerschaft. Weitere 5.3% der Eingewanderten hatten eine andere europäische und 15.2% eine nicht-europäische Staatsbürgerschaft.
Zwei von fünf zogen in die Schweiz

Die Schweiz wurde von 40.0% der Personen als Zielland angegeben. Innerhalb des EWR waren Österreich mit 12.8%, Deutschland mit 6.3%, Portugal mit 4.6% und Italien mit 3.7% die häufigsten Zielländer. Weitere 3.9% zogen in ein anderes europäisches Land. Nach Europa wurden Amerika mit 8.3% und Asien mit 5.7% am häufigsten gewählt. Afrika mit 1.3% und Ozeanien mit 0.9% sind relativ selten. In 7.6% der Fälle war das Zielland unbekannt.
37.6% der Ausgewanderten besassen die liechtensteinische Staatsbürgerschaft. Weitere 32.8% besassen eine EWR-Staatsbürgerschaft und 8.7% die Schweizer Staatsbürgerschaft. Insgesamt ist die Staatsangehörigkeit von 63.3% der Ausgewanderten einem (mehrheitlich) deutschsprachigen Staat zuzuordnen.
Binnenwanderung: 1’484 Personen zogen in eine andere Gemeinde

Im Jahr 2023 waren 1’484 Personen innerhalb Liechtensteins in eine andere Gemeinde umgezogen. Diese Zahl ergibt sich aus dem Vergleich des Wohnsitzes am Jahresanfang und am Jahresende. In der Mehrjahresbetrachtung liegt die Binnenwanderung im Jahr 2023 im Rahmen der letzten 10 Jahre, mit einem Minimum von 1'312 Personen im Jahr 2015 und einem Maximum von 1'489 Personen im Jahr 2014. Der Anteil der Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner an den Binnenwanderungen betrug im Berichtsjahr 60.4%.
Die höchsten Binnenwanderungsgewinne verzeichneten im Jahr 2023 Triesen mit +31 Personen, Eschen mit +19 Personen und Schellenberg mit +15 Personen. Demgegenüber verzeichneten Vaduz mit -54 Personen, Balzers und Ruggell mit je -10 Personen sowie Schaan mit -8 Personen die grössten Binnenwanderungsverluste. Der Binnenwanderungssaldo pro 1’000 Einwohner/innen (ständige Bevölkerung per 30. Juni 2023) ergibt ein relatives Bild in Bezug auf die Wohnbevölkerung einer Gemeinde. Schellenberg verzeichnete mit 13.0 Personen pro 1’000 Einwohner/innen den höchsten Binnenwanderungssaldo, gefolgt von Gamprin mit 5.7 und Triesen mit 5.6 Personen pro 1’000 Einwohner/innen.
Ähnliche Einwanderungsquote in Liechtenstein und der Schweiz

Die Schweiz wies im Jahr 2023 mit 19.0 eingewanderten Personen pro 1’000 Einwohner/innen die tiefste Einwanderungsquote auf, gefolgt von Liechtenstein mit 19.4 Personen pro 1’000 Einwohner/innen, Österreich mit 22.3 Personen pro 1’000 Einwohner/innen sowie Deutschland mit 23.2 Personen pro 1’000 Einwohner/innen. Luxemburg hatte mit 48.1 eingewanderten Personen pro 1’000 Einwohner/innen die weitaus höchste Einwanderungsquote der fünf Vergleichsstaaten.
Im Vergleich zu Österreich hohe Auswanderungsquote
Analog zur Einwanderungsquote fiel auch die Auswanderungsquote in der Schweiz mit 13.9 pro 1000 Einwohner/innen und in Liechtenstein mit 12.2 pro 1000 Einwohner/innen ähnlich hoch aus. Österreich und Deutschland wiesen mit 8.2 respektive 5.4 Personen pro 1’000 Einwohner/innen deutlich tiefere Quoten auf. Luxemburg verfügte mit 26.4 Personen pro 1’000 Einwohner/innen über die höchste Auswanderungsquote der fünf Vergleichsstaaten.
Positiver Wanderungssaldo
Für alle fünf Vergleichsländer wurde ein positiver Wanderungssaldo berechnet. In Luxemburg war der Wanderungssaldo mit 21.8 Personen pro 1’000 Einwohner/innen am höchsten, gefolgt von Deutschland mit 17.8 Personen, Österreich mit 14.1 Personen und Liechtenstein mit 7.2 Personen pro 1'000 Einwohner/innen. In der Schweiz betrug der Wanderungssaldo 5.1 Personen pro 1 000 Einwohner/innen.
Wanderungssaldo in Vaduz am höchsten

Die Differenz zwischen Einwanderung und Auswanderung ergibt den Wanderungssaldo. Im Jahr 2023 hatte das Oberland mit 194 Personen einen höheren Wanderungssaldo als das Unterland mit 62 Personen. Vaduz wies mit 65 Personen den höchsten Wanderungssaldo auf, gefolgt von Schaan mit 60 und Mauren mit 34 Personen.
Der Wanderungssaldo pro 1’000 Einwohner/innen (ständige Bevölkerung per 30. Juni 2023) ergab ein differenzierteres Bild. Den höchsten Wanderungssaldo verzeichnete Planken mit 18.5 Personen pro 1’000 Einwohner/innen, gefolgt von Schellenberg mit einem Quotienten von 13.8 Personen und Vaduz mit 11.1 Personen pro 1 000 Einwohner/innen. Keine Gemeinde wies einen negativen Wanderungssaldo auf.
eTab – interaktive Tabellen
231.101d Migration nach Richtung, Staatsbürgerschaft, Geschlecht und Altersklasse seit 2011 231.102d Migration nach Richtung, Geburtsland, Geschlecht und Altersklasse seit 2011 231.103d Migration nach Richtung, Herkunfts- bzw. Zielland, Geschlecht, Wohngemeinde und Heimat seit 2011 231.104d Migration nach Richtung, ausländerrechtlicher Bewilligung, Geschlecht und Wohngemeinde seit 2011 231.105d Migration von Ausländern nach Richtung, Zulassungsgrund, Geschlecht und ausländerrechtlicher Bewilligung seit 2011Methodik & Qualität
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