Gesundheitsausgaben

Für die Gesundheitsausgabenrechnung werden alle Ausgaben für Dienstleistungen oder Güter berücksichtigt, die den Gesundheitszustand der Einwohnerinnen und Einwohner Liechtensteins erhalten, verbessern oder eine Verschlechterung verhindern. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Güter und Dienstleistungen aus dem In- oder Ausland stammen. Die Gesundheitsausgabenrechnung für Liechtenstein orientiert sich am Handbuch „A System of Health Accounts 2011“ (SHA 2011), das von der World Health Organization (WHO), von Eurostat und von der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) verfasst wurde. Die Ergebnisse werden jährlich, zweieinhalb Jahre nach Abschluss des Berichtsjahres, publiziert.

Gesundheitsausgaben 2022

CHF 10'068 pro Einwohner/in für die Gesundheit

29.05.2024 – Im Jahr 2022 wurden für die Gesundheit der liechtensteinischen Bevölkerung insgesamt CHF 397.6 Mio. ausgegeben. Im Durchschnitt ergibt dies CHF 10'068 pro Einwohner und Einwohnerin. Pro Kopf fällt der Betrag somit im Vorjahresvergleich um 1.3% höher aus.

2% mehr Gesundheitsausgaben

Im Berichtsjahr wurden insgesamt CHF 397.6 Mio. für die Gesundheit der Einwohnerinnen und Einwohner in Liechtenstein ausgegeben. Gegenüber dem Vorjahr wird eine Zunahme von 2.1% berechnet, was im Rahmen durchschnittlichen jährlichen Zunahme der letzten fünf Jahre von 2.3% liegt. Bei den Ausgaben pro Person ist im Vorjahresvergleich ein Anstieg von 1.3% auf CHF 10'068 zu beobachten, was ebenfalls im Bereich der durchschnittlichen jährlichen Zunahme seit 2018 von 1.5% liegt.

Der Anteil der in Liechtenstein erbrachten Leistungen ist über die Jahre relativ stabil und bewegt sich zwischen 60.4% im Jahr 2019 und 65.9% im Jahr 2013. Allerdings schwanken die Anteile sehr stark nach Art der Leistungserbringer: Während bei Pflegeheimen 2022 mit 94.9% fast die kompletten Leistungen in Liechtenstein abgedeckt werden, werden bei den Spitälern rund drei Viertel der Leistungen im Ausland in Rechnung gestellt.

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52% der Gesundheitsausgaben werden für kurative Leistungen aufgewendet

Die Verteilung der Gesundheitsausgaben nach Funktion ist im Betrachtungszeitraum seit 2017 relativ stabil: Rund 50% werden für die kurative Gesundheitsversorgung aufgewendet, d.h. für Leistungen, die auf eine vollständige Wiederherstellung der Gesundheit zielen. Zirka 15% der Gesundheitsausgaben werden für Patientinnen und Patienten in der Langzeitpflege aufgewendet. Für die rehabilitative Gesundheitsversorgung werden etwa 7% ausgegeben. Bei den weiteren Leistungen sind die medizinischen Güter mit 11% bis 12% zu erwähnen, zu denen neben Arzneimitteln auch orthopädische Hilfsmittel, Sehhilfen und Hörgeräte zählen. Im Jahr 2021 ist der Ausgabenanteil für die Prävention auffallend, der sich gegenüber dem Vorjahr von 0.6% auf 4.2% erhöht hat. Dies lässt sich in erster Linie mit den ausserordentlichen Ausgaben im Rahmen der Covid-19-Pandemie, wie bspw. für individuelle Tests, Massentests in Schulen und Betrieben sowie Impfungen und Contact-Tracing begründen. 2022 ist der Anteil der Präventionsausgaben mit 2.4% immer noch über den Werten in den Jahren vor der Pandemie von zirka 1%.

49% der Gesundheitsausgaben werden über obligatorische Versicherungen finanziert

Die Analyse der gesamten Gesundheitsausgaben aus der Perspektive der Finanzierungssysteme verdeutlicht das Gewicht der einzelnen Finanzflüsse. Der Grossteil der Gesundheitsausgaben – knapp die Hälfte – wird über obligatorische Krankenversicherungssysteme, zu der die Kranken- und Unfallversicherungen zählen, finanziert. An zweiter Stelle folgen die staatlichen Finanzierungssysteme, deren Anteil 2022 bei 19.2% liegt. Etwas auffallend ist das Jahr der Covid-19-Pandemie 2019, in dem der Anteil 21.4% leicht höher ausfiel. Weitere 14% bis 16% der Gesundheitsausgaben werden jährlich in Form von Selbstzahlungen "Out-of-Pocket" für medizinische Mittel/Leistungen beglichen. Auf die Kostenbeteiligung entfallen knapp 6% der Gesundheitsausgaben. Andere Finanzierungssysteme haben mit einem Anteil von insgesamt weniger als 1% kaum Bedeutung.

Deutlich wird in der Grafik die Differenz zwischen 2020 und 2021 von CHF 14.1 Mio., respektive 2.4 Prozentpunkten bei den staatlichen Ausgaben. Diese zusätzlichen Aufwendungen sind vor allem in Verbindung mit der Covid-19-Pandemie zu sehen, die u.a. Mehraufwendungen für individuelle Tests, Massentests in Schulen und Betrieben, Impfungen sowie Contact-Tracing erforderte.

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Gesundheitsausgaben pro Einwohner/in sind in Liechtenstein und der Schweiz sehr ähnlich

Aufgrund der ähnlichen Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens und des vergleichbaren Lebensstandards ist die Schweiz als Referenzgrösse am aussagekräftigsten. Die Grafik zeigt für Liechtenstein und die Schweiz sehr nahe beieinanderliegende Durchschnittswerte sowie eine relativ parallele Entwicklung.

Die aktuellsten Zahlen für die Schweiz sind mit durchschnittlichen Gesundheitsausgaben von CHF 9'919 pro Einwohner/in für das Jahr 2021 verfügbar. Der Mittelwert für Liechtenstein fällt mit CHF 9'937 pro Einwohner/in um 0.2% höher aus.

Die Entwicklung der beiden Länder ist steigend, wobei für die Schweiz für die letzten fünf Jahre (2017-2021) eine durchschnittliche Zunahme von 2.6% pro Jahr und für Liechtenstein von 1.0% pro Jahr ausgewiesen wird.

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2% mehr Gesundheitsausgaben

Im Berichtsjahr wurden insgesamt CHF 397.6 Mio. für die Gesundheit der Einwohnerinnen und Einwohner in Liechtenstein ausgegeben. Gegenüber dem Vorjahr wird eine Zunahme von 2.1% berechnet, was im Rahmen durchschnittlichen jährlichen Zunahme der letzten fünf Jahre von 2.3% liegt. Bei den Ausgaben pro Person ist im Vorjahresvergleich ein Anstieg von 1.3% auf CHF 10'068 zu beobachten, was ebenfalls im Bereich der durchschnittlichen jährlichen Zunahme seit 2018 von 1.5% liegt.

Der Anteil der in Liechtenstein erbrachten Leistungen ist über die Jahre relativ stabil und bewegt sich zwischen 60.4% im Jahr 2019 und 65.9% im Jahr 2013. Allerdings schwanken die Anteile sehr stark nach Art der Leistungserbringer: Während bei Pflegeheimen 2022 mit 94.9% fast die kompletten Leistungen in Liechtenstein abgedeckt werden, werden bei den Spitälern rund drei Viertel der Leistungen im Ausland in Rechnung gestellt.

52% der Gesundheitsausgaben werden für kurative Leistungen aufgewendet

Die Verteilung der Gesundheitsausgaben nach Funktion ist im Betrachtungszeitraum seit 2017 relativ stabil: Rund 50% werden für die kurative Gesundheitsversorgung aufgewendet, d.h. für Leistungen, die auf eine vollständige Wiederherstellung der Gesundheit zielen. Zirka 15% der Gesundheitsausgaben werden für Patientinnen und Patienten in der Langzeitpflege aufgewendet. Für die rehabilitative Gesundheitsversorgung werden etwa 7% ausgegeben. Bei den weiteren Leistungen sind die medizinischen Güter mit 11% bis 12% zu erwähnen, zu denen neben Arzneimitteln auch orthopädische Hilfsmittel, Sehhilfen und Hörgeräte zählen. Im Jahr 2021 ist der Ausgabenanteil für die Prävention auffallend, der sich gegenüber dem Vorjahr von 0.6% auf 4.2% erhöht hat. Dies lässt sich in erster Linie mit den ausserordentlichen Ausgaben im Rahmen der Covid-19-Pandemie, wie bspw. für individuelle Tests, Massentests in Schulen und Betrieben sowie Impfungen und Contact-Tracing begründen. 2022 ist der Anteil der Präventionsausgaben mit 2.4% immer noch über den Werten in den Jahren vor der Pandemie von zirka 1%.

49% der Gesundheitsausgaben werden über obligatorische Versicherungen finanziert

Die Analyse der gesamten Gesundheitsausgaben aus der Perspektive der Finanzierungssysteme verdeutlicht das Gewicht der einzelnen Finanzflüsse. Der Grossteil der Gesundheitsausgaben – knapp die Hälfte – wird über obligatorische Krankenversicherungssysteme, zu der die Kranken- und Unfallversicherungen zählen, finanziert. An zweiter Stelle folgen die staatlichen Finanzierungssysteme, deren Anteil 2022 bei 19.2% liegt. Etwas auffallend ist das Jahr der Covid-19-Pandemie 2019, in dem der Anteil 21.4% leicht höher ausfiel. Weitere 14% bis 16% der Gesundheitsausgaben werden jährlich in Form von Selbstzahlungen "Out-of-Pocket" für medizinische Mittel/Leistungen beglichen. Auf die Kostenbeteiligung entfallen knapp 6% der Gesundheitsausgaben. Andere Finanzierungssysteme haben mit einem Anteil von insgesamt weniger als 1% kaum Bedeutung.

Deutlich wird in der Grafik die Differenz zwischen 2020 und 2021 von CHF 14.1 Mio., respektive 2.4 Prozentpunkten bei den staatlichen Ausgaben. Diese zusätzlichen Aufwendungen sind vor allem in Verbindung mit der Covid-19-Pandemie zu sehen, die u.a. Mehraufwendungen für individuelle Tests, Massentests in Schulen und Betrieben, Impfungen sowie Contact-Tracing erforderte.

Gesundheitsausgaben pro Einwohner/in sind in Liechtenstein und der Schweiz sehr ähnlich

Aufgrund der ähnlichen Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens und des vergleichbaren Lebensstandards ist die Schweiz als Referenzgrösse am aussagekräftigsten. Die Grafik zeigt für Liechtenstein und die Schweiz sehr nahe beieinanderliegende Durchschnittswerte sowie eine relativ parallele Entwicklung.

Die aktuellsten Zahlen für die Schweiz sind mit durchschnittlichen Gesundheitsausgaben von CHF 9'919 pro Einwohner/in für das Jahr 2021 verfügbar. Der Mittelwert für Liechtenstein fällt mit CHF 9'937 pro Einwohner/in um 0.2% höher aus.

Die Entwicklung der beiden Länder ist steigend, wobei für die Schweiz für die letzten fünf Jahre (2017-2021) eine durchschnittliche Zunahme von 2.6% pro Jahr und für Liechtenstein von 1.0% pro Jahr ausgewiesen wird.

Methodik & Qualität

Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.

Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufbereitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.

Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.

Ansprechperson

Dr.phil. Franziska Frick-Kunz

+423 236 64 67