Arbeitslosigkeit
Das Thema Arbeitslosigkeit enthält Angaben zu den Arbeitslosen und Stellensuchenden. Ebenso sind Angaben zur liechtensteinischen Arbeitslosenversicherung enthalten. Die Daten werden aus administrativen Quellen erhoben. Das Thema wird jährlich 4 Monate nach Abschluss des Berichtsjahres veröffentlicht.
Arbeitslosigkeit 2024
Arbeitslosenquote bei 1.6%
16.04.2025 – Im Jahr 2024 erreichte die durchschnittliche Arbeitslosenquote mit 1.6% einen höheren Wert als im Vorjahr mit 1.4%. Gegenüber dem Vorjahr stieg die mittlere Arbeitslosenquote um 0.2 Prozentpunkte. Im Jahr 2022 war mit 1.3% der tiefste Wert seit der Anpassung der Berechnungsmethode im Jahr 2006 registriert worden. 352 Personen waren 2024 im Mittel als arbeitslos gemeldet. Im Vorjahr waren es 284 Personen gewesen. Dies bedeutet eine Erhöhung von 68 Personen oder 23.9%. Im Jahr 2024 waren durchschnittlich 488 Personen beim Arbeitsmarktservice als Stellensuchende registriert. Im Vorjahr waren es lediglich 397 Personen gewesen.
Durchschnittliche Arbeitslosenquote steigt auf 1.6%

Im Jahr 2024 lag die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt bei 1.6%. Damit fiel die durchschnittliche Arbeitslosenquote höher aus als im Vorjahr mit 1.4%. Im Jahresverlauf erreichte die Arbeitslosenquote 2024 ihren Höchststand im Dezember mit 1.9%. Den tiefsten Wert erreichte sie im Monat Januar 2024 mit 1.4%.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote der Männer betrug 1.8% und die der Frauen 1.5%. Die Arbeitslosenquote der Personen mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft lag im Jahresdurchschnitt 2024 bei 1.3% und diejenige der Personen anderer Nationalität bei 2.2%.
Jugendarbeitslosigkeit bei 1.6%
Nach Altersklassen betrachtet, wiesen im Jahresdurchschnitt 2024 die 25- bis 49-Jährigen mit 1.7% die höchste Arbeitslosenquote auf, verglichen mit jeweils 1.6% bei den 15- bis 24-Jährigen und den 50-Jährigen und Älteren.
Am Jahresende 36% mehr Arbeitslose

Am 31. Dezember 2024 waren insgesamt 407 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit 300 Personen am Ende des Vorjahres ergab sich eine Erhöhung um 35.7%. Der Anteil der Männer betrug am 31. Dezember 2024 58.2% während der Frauenanteil bei 41.8% lag. 80.8% der Arbeitslosen hatten vormals eine Vollzeitstelle. Bei den Männern war der Anteil der Personen mit vormaliger Vollzeitstelle mit 92.8% deutlich höher als bei den Frauen mit 64.1%.
Liechtensteinische Arbeitslose: 185 Personen
Im Vorjahresvergleich erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 40.5%. Bei den arbeitslosen Liechtensteinerinnen und Liechtensteinern wurde eine Erhöhung von 30.3% verzeichnet. Zum Jahresende waren 185 Personen mit liechtensteinischer (45.5%) und 222 Personen mit ausländischer (54.5%) Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet.
Zahl der jungen Arbeitslosen erhöhte sich um 92%
Nach Altersklassen betrachtet waren 11.3% der Arbeitslosen im Alter von 15 bis 24 Jahren, 50.9% im Alter von 25 bis 49 Jahren und 37.8% 50 Jahre und älter. Der Vorjahresvergleich zeigt, dass sich die Zahl der Arbeitslosen im Alter von 25-49 Jahren um 31 auf 207 erhöhte (+17.6%). Die Anzahl der Arbeitslosen im Alter von 15-24 Jahren erhöhte sich um 22 auf 46 Arbeitslose (+91.7%). Die Zahl der 50-Jährigen und älteren Arbeitslosen erhöhte sich um 54 auf 154 Arbeitslose (+54.0%).
Rund 22% der Arbeitslosen aus Produktionsberufen

21.9% der Arbeitslosen per 31. Dezember 2024 stammten aus den Berufen der Produktion in Industrie und Gewerbe (ohne Bau). Diese bilden damit die häufigste Berufsgruppe. 19.9% der Fälle entfielen auf Berufe im Handel und Verkehr. 15.7% der Arbeitslosen waren vormals im Management oder in der Administration tätig, 13.5% der Fälle machten Arbeitslose aus Gastgewerbe und den persönlichen Dienstleistungen aus, während 9.8% der Arbeitslosen aus Berufen des Bau- und Ausbaugewerbes und des Bergbaus kamen.
Arbeitslose vorwiegend aus dem Dienstleistungsbereich

Mit 58.7% waren die meisten Arbeitslosen vormals im Sektor 3 Dienstleistungen tätig gewesen, gefolgt vom Sektor 2 Industrie mit 24.3%. Im Sektor 1 Landwirtschaft waren Ende 2024 1.0% der Arbeitslosen registriert. 16.0% der Arbeitslosen konnten keinem Sektor zugeordnet werden, da sie in den sechs Monaten vor Beginn der Arbeitslosigkeit über keine Erwerbstätigkeit verfügten oder neu ins Berufsleben eintraten. Dieses ungleiche Verhältnis zwischen dem Sektor 2 und dem Sektor 3 begründet sich auch durch die Struktur der Beschäftigten. Von den in Liechtenstein wohnhaften Beschäftigten waren Ende 2023 rund 73% im Sektor 3 und 26% im Sektor 2 tätig.
Im Jahresdurchschnitt 352 Arbeitslose

Im Jahr 2024 waren monatlich durchschnittlich 352 Personen arbeitslos. Im Vorjahr waren es 284 Personen gewesen. Im Jahresdurchschnitt betrug die Zahl der monatlichen Zugänge 67 Personen und diejenige der Abgänge 58 Personen. Als arbeitslos gelten alle Personen, die beim Arbeitsmarktservice registriert sind und die über keine Stelle verfügen.
Zählt man zu den Arbeitslosen die Personen mit Zwischenverdienst dazu, waren im Jahr 2024 durchschnittlich 425 Personen entweder arbeitslos oder im Zwischenverdienst. Das waren 85 Personen mehr als im Vorjahr. Personen mit Zwischenverdienst gelten nicht als arbeitslos, da sie über eine Arbeitsstelle verfügen. Arbeitsmarktpolitisch sind sie jedoch dennoch relevant, da sie kurzfristig wieder in die Arbeitslosigkeit fallen, falls es ihnen nicht gelingt eine dauerhafte Beschäftigung zu finden. Als Zwischenverdienst gilt dabei jedes Einkommen aus selbstständiger oder unselbstständiger Erwerbstätigkeit, das ein Bezüger bzw. eine Bezügerin von Arbeitslosenentschädigung zur Vermeidung oder Verringerung der Arbeitslosigkeit erzielt.
Betrachtet man hingegen nur die Personen mit Anspruch auf Taggeld, lag die jahresdurchschnittliche Anzahl der Taggeldbezüger bei 297 Personen. Im Jahr 2023 waren es im Mittel 238 Personen gewesen. Dies bedeutet eine Zunahme von 59 Personen bzw. 24.9 %. Personen mit Anspruch auf Taggeld umfassen Arbeitslose oder Personen im Zwischenverdienst , welche die maximale Anzahl Taggelder und die zweijährige Rahmenfrist nicht überschritten haben.
Eine weitere Gruppe sind schliesslich die Stellensuchenden. Als Stellensuchende gelten alle arbeitslosen und nichtarbeitslosen Personen, die beim Arbeitsmarktservice des Amtes für Volkswirtschaft gemeldet sind und eine Stelle suchen. Im Jahresdurchschnitt 2024 wurden 488 Stellensuchende verzeichnet. Das waren 91 Personen oder 22.7% mehr als im Vorjahr.
Pro Monat durchschnittlich fünf Personen ausgesteuert
Im Jahr 2024 wurden 61 Personen ausgesteuert. Das entspricht einem monatlichen Durchschnitt von fünf Personen. Im Vorjahr waren 60 Personen ausgesteuert worden. Ausgesteuerte Arbeitslose sind Arbeitslose, welche die maximale Anzahl Taggelder bezogen oder das Ende der zweijährigen Rahmenfrist für den Leistungsbezug erreicht haben und dadurch nicht mehr anspruchsberechtigt sind. Falls eine ausgesteuerte Person trotzdem noch beim Arbeitsmarktservice des Amtes für Volkswirtschaft gemeldet ist, gilt sie als arbeitslos ohne Anspruch auf Taggeld der Arbeitslosenversicherung.
Durchschnittlich 425 Personen arbeitslos oder im Zwischenverdienst

Die Zahl der Arbeitslosen zuzüglich Personen mit Zwischenverdienst betrug im Jahr 2024 durchschnittlich 425 Personen. Im Jahresdurchschnitt waren dabei 226 Personen (53.3% ) weniger als sechs Monate arbeitslos oder im Zwischenverdienst. Durchschnittlich 109 Personen (25.6%) waren hingegen seit sieben bis zwölf Monaten und 90 Personen (21.1% ) schon länger als ein Jahr auf Stellensuche.
In gegenseitigem Einvernehmen als Hauptursache für Arbeitslosigkeit
Insgesamt wurden 2024 756 Zugänge zu den Arbeitslosen zuzüglich Personen im Zwischenverdienst erfasst. In 246 Fällen (32.5%) wurde die letzte Stelle in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst. In 237 Fällen (31.3%) wurden wirtschaftliche Gründe des Unternehmens als Grund für die Arbeitslosigkeit angegeben und in 104 Fällen (13.8%) waren es gesundheitliche Gründe.
Jeder Fünfte verzichtet oder wird ausgesteuert
Andererseits wurden 2024 647 Abgänge erfasst. In 354 Fällen (54.7%) erfolgte der Abgang, da die Person eine neue Stelle antreten konnte. In 129 Fällen (19.9%) hat die Person jedoch auf den Anspruch verzichtet oder wurde ausgesteuert.
Eigenkapital erhöhte sich um rund CHF 21 Mio.

Die Arbeitslosenversicherungskasse entschädigt anspruchsberechtigte arbeitslose Personen sowie Personen, die von wirtschaftlich bedingter und witterungsbedingter Kurzarbeit betroffen sind. Der Aufwand der Arbeitslosenversicherung betrug im Jahr 2024 CHF 23.5 Mio. und der Ertrag CHF 44.5 Mio., was einen Ertragserfolg von CHF 21.0 Mio. ergab. Die Netto-Versicherungsbeiträge der Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden in die Arbeitslosenversicherung betrugen CHF 31.3 Mio. Das Eigenkapital erhöhte sich im Jahr 2024 von CHF 142.2 Mio. auf CHF 163.2 Mio.
Auszahlungen erhöhten sich um 38.8%
Im Jahr 2024 wurden 58’855 Taggelder an 756 arbeitslose Personen ausbezahlt. Somit lag die durchschnittliche Bezugsdauer im Berichtsjahr pro Bezüger und Bezügerin bei 78 Tagen. Das durchschnittliche Taggeld betrug CHF 180 pro Tag. Die Taggeldbeziehenden erhielten im Durchschnitt Taggelder in der Höhe von CHF 14’048 pro Person. Die Arbeitslosenentschädigungen betrugen insgesamt CHF 10.6 Mio. Im Vorjahr hatte sich der Betrag auf CHF 7.7 Mio. belaufen.
CHF 214'000 für Kurzarbeit ausbezahlt
Im Jahr 2024 erfolgten Auszahlungen von rund CHF 43’000 für wirtschaftlich bedingte Kurzarbeit. Im Vorjahr waren es CHF 104’000 gewesen. Für die witterungsbedingte Kurzarbeit überwies die Arbeitslosenversicherungskasse ein Gesamtbetrag von CHF 171’000. Im Vorjahr hatte sich der Betrag auf rund CHF 167'000 belaufen.
Erwerbslosenquote 2023 bei 2.8%

Die Erwerbslosenquote lag per 31.12.2023 bei 3.0% und damit rund doppelt so hoch wie die Arbeitslosenquote zum selben Zeitpunkt. Männer haben in Liechtenstein mit 3.7% eine höhere Erwerbslosenquote als Frauen mit 2.1%. Ausländische Staatsangehörige sind mit einer Erwerbslosenquote von 3.3% stärker von Erwerbslosigkeit betroffen als liechtensteinische Staatsangehörige mit 2.7%. Nach Altersklasse betrachtet weisen die 25- bis 49-Jährigen mit 3.7% die höchste Erwerbslosenquote auf. Die Erwerbslosenquote der 20- bis 24-Jährigen liegt bei 4.7% und diejenige der 50- bis 64-Jährigen bei 1.5%.
Neben der Arbeitslosenquote stellt die Erwerbslosenquote eine weitere wichtige ökonomische Kennzahl dar. Für die Berechnung der Arbeitslosenquote werden nur diejenigen Personen gezählt, welche beim Arbeitsmarktservice (AMS) als Arbeitslose registriert sind. Sie wird monatlich veröffentlicht, ermöglicht eine genaue sowie zeitnahe Beobachtung des Arbeitsmarktes und ist somit besonders nützlich für kurzfristige konjunkturelle Analysen.
Im Gegensatz dazu erfasst die Erwerbslosenquote die gesamte ständige Wohnbevölkerung, unabhängig davon, ob die erwerbslose Person beim AMS gemeldet ist. Die Erwerbslosenquote orientiert sich an den Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und eignet sich daher besser für internationale Vergleiche, da die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Registrierung als arbeitslose Person von Land zu Land variieren können und somit die Arbeitslosenquote beeinflussen. Die Erwerbslosenquote wird jährlich per 31. Dezember anhand der Daten der Bevölkerungsstatistik berechnet.
Tiefere Arbeitslosenquote als in einer Mehrzahl der Kantone

Die Arbeitslosenquote in Liechtenstein war im Dezember 2024 mit 1.9% tiefer als in der Schweiz mit 2.8%. Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO wies der Kanton Appenzell Innerrhoden mit 0.6% die tiefste und der Kanton Jura mit 4.9% die höchste Arbeitslosenquote auf. Im Kanton St. Gallen betrug die Arbeitslosenquote 2.0% und in Graubünden 1.4%.
Die Berechnungsweise der liechtensteinischen und schweizerischen Arbeitslosenquote ist grundsätzlich vergleichbar. Jedoch gibt es Unterschiede im Arbeitslosenrecht, welche sich auf die Anzahl der Arbeitslosen auswirken, die sich bei den Arbeitsvermittlungsämtern melden. Zudem gibt es Unterschiede in der Betreuung durch die Arbeitsvermittlungsämter, die sich ebenfalls auf die Anzahl gemeldeter Arbeitslosen auswirken können. Diese Einschränkungen der Vergleichbarkeit der Arbeitslosenquote sind bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.
eTab – interaktive Tabellen
284.101 Arbeitslosenquote in % nach Heimat, Geschlecht und Monat seit 2006 284.102 Arbeitslosenquote in % nach Altersklasse, Geschlecht und Monat seit 2006 284.201 Arbeitslose nach Heimat, Geschlecht und Monat seit 2006 284.203 Arbeitslose nach Altersklasse, Geschlecht und Monat seit 2006 284.301 Arbeitslose zuzüglich Personen mit Zwischenverdienst im Verhältnis zu den Beschäftigten in % nach Monat seit 1998Methodik & Qualität
Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht es, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.
Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.
Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.