Lohndifferenz
Bedeutung des Indikators
Als allgemein akzeptiertes Tausch- und Zahlungsmittel dient Geld dem Erwerb zahlreicher überlebenswichtiger Güter und Dienstleistungen, der Realisierung persönlicher Lebensziele und einer Schaffung von Sicherheit (z.B. Altersleistungen die u.a. von der Dauer und Lückenlosigkeit der Einzahlungen abhängen). Eine nachhaltige Entwicklung beinhaltet das Beenden aller Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen (SDG 5.1), ihnen die gleichen Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen zu verschaffen (SDG 5.a) und gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit zu erreichen (SDG 8.5). Das Liechtensteiner Arbeitsvertragsrecht legte vor einem Vierteljahrhundert (1995) fest, dass Männer und Frauen Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit haben (ABGB Art. 9). Der Indikator gibt Hinweis auf den Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen.
Entwicklung

Analyse
Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern hat sich während den dargestellten Jahren tendenziell reduziert. Im Jahr 2005 betrug das Lohngefälle bzw. die Lohnungleichheit CHF 1’289 (20.2%). Innerhalb der 17 dargestellten Jahre hat sich der Lohnunterschied um CHF 230 reduziert (6.1 Prozentpunkte). Der mittlere Bruttomonatslohn der Männer betrug 2022 CHF 7’522, der der Frauen CHF 6’463. Frauen erhielten im Jahr 2022 im Mittel CHF 1’059 (14.1%) weniger pro Monat als Männer.
Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern zu Lasten der Frau nach Wirtschaftszweig ist am höchsten in der Kategorie «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» mit einer Lohndifferenz von CHF 3'551 auf den monatlichen Bruttolohn. In der Kategorie «Rechts- u. Steuerberat., Wirtschaftsprüfung» ergibt sich eine Differenz von CHF 3’126 und auch im Gesundheitswesen ist eine relativ hohe Lohndifferenz von CHF 2'143 erkennbar. Einzig im Wirtschaftszweig «Verkehrs und Lagerei» erhalten Frauen im Mittel einen um CHF 324 höheren Lohn als die männlichen Beschäftigten. Mit Ausnahme des Wirtschaftszweigs «Verkehr und Lagerei» bewegen sich die Lohnunterschiede von einem Minimum von 5.2% im Baugewerbe bis hin zum Maximum von 30.7% im bereits genannten Wirtschaftszweig «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen».
Definition/Methodologie
Der Indikator zeigt den Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen in Prozent der Männerlöhne an. Der monatliche Bruttolohn (Median) setzt sich aus den Löhnen der Voll- und Teilzeitbeschäftigten zusammen.
Der Indikator ist international vergleichbar.
Vergleichbare Daten sind bei Eurostat und der UNECE zu finden.
Der Indikator ist mit dem Indikator "Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern" des MONET 2030 vergleichbar.
Daten: Amt für Statistik - Löhne
Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch. 1811. § 1173a Art. 9 Abs. 3 ABGB, Arbeitsvertragsrecht
Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen