Dissimilaritätsindex (Berufe)

Bedeutung des Indikators

Zu einer nachhaltigen Entwicklung gehört die Gewährleistung der Chancengleichheit für Frauen jeden Alters (SDG 5). Der Indikator gibt den Grad der geschlechterspezifischen Ungleichverteilung in unterschiedlichen Berufsgruppen an. Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung sowie der Gleichstellung ist eine Reduzierung der Segregation am Arbeitsmarkt von Männern und Frauen anzustreben.

Entwicklung

Analyse

2020 lag der geschlechterspezifische Dissimilaritätsindex in den Berufen in Liechtenstein bei 0.477. Das bedeutet, dass jede zweite Frau oder jeder zweite Mann in Liechtenstein den Beruf wechseln muss, um eine Gleichverteilung der Geschlechter zu erreichen. 1970 lag der Wert bei 0.537 und sank bis zur Jahrtausendwende um 0.024 Indexpunkte auf 0.513. Seither hat sich die Entwicklung leicht beschleunigt und der Wert ist in 20 Jahren um 0.036 Indexpunkte gesunken.

Definition/Methodologie

Der Dissimilaritätsindex gibt die Summe der absoluten Unterschiede in der Verteilung der weiblichen und männlichen Beschäftigung über verschiedene Berufe oder Branchen wieder. Die Berechnung basiert auf der Annahme, dass Segregation eine unterschiedliche Verteilung von Frauen und Männern über Berufe oder Branchen bedeutet. Je ungleicher die Verteilung, desto höher ist der Grad der Segregation. Der Index reicht von 0 bis 1, wobei 0 für die niedrigste und 1 für die höchste Segregation steht. Berechnet wurde der Index anhand der ISCO-08-Klassifikation der Berufe und der ISIC-4-Klassifikation der Branchen, jeweils auf 2-Stellen-Ebene.