Krankenversicherer 2020

Bruttoleistungen von CHF 180 Mio.

02.07.2021 – Die für das Berichtsjahr 2020 ausgewiesenen CHF 179.8 Mio. Bruttoleistungen der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) liegen 1.2% über denen des Vorjahres. Die drei grössten Kostengruppen bilden mit einem Gesamtanteil von 76.3% die Spitalleistungen, Arztkosten sowie die Ausgaben für Arzneimittel.

Mehr Spitalleistungen

Auffallend sind die Spitalleistungen, die 2020 mit CHF 71.3 Mio. gegenüber 2019 um 5.0% höher ausfallen. Zwar zeigten sich die ambulanten Leistungen mit minus 2.2% auf CHF 23.5 Mio. rückläufig, aber die stationären Leistungen erhöhten sich um 8.9% auf CHF 47.8 Mio. Ergänzend ist bei den ambulanten Spitalleistungen die markante Zunahme von 15.5% im Jahr 2019 zu berücksichtigen, wobei ein Teil dieses Sprungs auf die seit 1. Januar 2019 geltende Bestimmung „ambulant vor stationär“ zurückzuführen ist. Basierend auf dieser Regelung wird bei verschiedenen Gruppen von Eingriffen (u. a. Krampfadernoperationen, Kniearthroskopien) nur mehr die ambulante Ausführung vergütet wird. Ausnahmen sind nur bei besonderen Umständen, die eine stationäre Durchführung erfordern, vorgesehen.

Zunahme bei den Arzneimitteln

Die Ärzteschaft rechnete im Berichtsjahr insgesamt CHF 56.0 Mio. über die Obligatorische Krankenpflegeversicherung ab. Werden die Ausgaben für Arzneimittel ausgeklammert – diese werden im Abschnitt zu den Apotheken betrachtet – verbleiben für ärztliche Behandlungen und Laboranalysen CHF 38.1 Mio. Dieser Betrag weist im Vergleich zu 2019 einen Rückgang von 3.9% auf.

2020 wurde bei der OKP für Arzneimittel ein Gesamtbetrag von CHF 27.9 Mio., d.h. 3.4% mehr als 2019, abgerechnet. Während die Ausgaben für Arzneimittel in den Arztpraxen mit CHF 17.9 Mio. um 0.1% tiefer ausfielen, haben sich die Bruttoleistungen der Apotheken um 10.2% auf CHF 10.0 Mio. erhöht.

Effekt der Covid-19-Pandemie: Rückgang der ambulanten Leistungen

Die Effekte der Covid-19-Pandemie lassen sich bei den Krankenversicherern nicht exakt mit Beträgen beziffern, aber die Ergebnisse sind in diesem Kontext einzuordnen. So ist zu vermuten, dass der Rückgang bei ambulanten Leistungserbringenden (Ärzteschaft, aber auch Chiropraktor/innen, Zahnärzteschaft, Phyiostherapeut/innen, Ernährungsberater/innen, Spital ambulant) zumindest teilweise mit den Einschränkungen bzw. Verschiebungen von nicht dringlichen Behandlungen während der Covid-19-Pandemie zusammenhängt. Ergänzend dazu waren Patientinnen und Patienten vorsichtiger, verzichteten auf ambulante Leistungen und bezogen die Arzneimittel häufiger in Apotheken als in ärztlichen Praxen.

AMT FÜR STATISTIK

Diese Informationen zum Thema Krankenversicherer wurden ursprünglich in der Krankenkassenstatistik 2020 publiziert.

Methodik & Qualität

Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.

Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.

Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.

Siehe Seiten 126-138