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Selbstständigerwerbende

Bedeutung des Indikators

Nachhaltige Entwicklung beinhaltet die volle und wirksame Teilhabe von Frauen am wirtschaftlichen Leben (SDG 5.5), die Förderung eines breitenwirksamen Wirtschaftswachstums (SDG 8), Frauen zur Selbstbestimmung zu befähigen (SDG 5) und die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen hinsichtlich der beruflichen Stellung zu verringern (Wiener Gleichstellungsmonitor 2016). Die selbständige Erwerbstätigkeit kennzeichnet u.a. das Handeln unter eigenem Namen, das freie Bestimmen der Art und Weise der Arbeitserbringung, keinen Weisungen unterworfen zu sein, die Gleichstellung gegenüber den auftraggebenden Personen und das selbständige Festlegen von Arbeitszeiten (SECO 2017). Der Indikator gibt Hinweise auf die Teilhabe der Frauen, am wirtschaftlichen Leben als Selbständigerwerbende.

Entwicklung

Analyse

Die Selbständigenquote blieb zwischen 2010 und 2020 beinahe unverändert. Sie stieg im dargestellten Zeitraum von 18.9% auf 19.3%. Im Jahr 2020 waren damit insgesamt 3'986 Personen selbstständig, in eigener Kapitalgesellschaft angestellt oder als Mitarbeitende im Betrieb des Familienmitgliedes erwerbstätig. Dabei zeigt über den dargestellten Zeitraum hinweg jeweils ein höherer Anteil bei den Männern. 2020 sind 22.1% der männlichen Erwerbstätigen und 16.1% der weiblichen Erwerbstätigen selbstständigerwerbend tätig. Bei beiden Geschlechtern ist eine Zunahme seit 2010 zu verzeichnen. Bei den Frauen sind es 0.4 Prozentpunkte und bei den Männern 0.7. Vergleicht man die Zahlen hingegen mit den Angaben aus 2015, zeigt sich seither eine leichte Abnahme der Anteile.

Durch die Darstellung der einzelnen Teilkategorie «selbstständig», «in der eigenen Kapitalgesellschaft angestellt» und «Mitarbeit im Betrieb eines Familienangehörigen» zeigen sich weitere geschlechterspezifische Unterschiede. Während 2020 mit 58.2% ein Grossteil der männlichen Selbstständigerwerbenden in der eigenen Kapitalgesellschaft angestellt sind, ist dieser Anteil bei den Frauen mit 27.5% deutlich geringer. Frauen sind mit 44.7% häufiger als «selbstständig» tätig.

Seit 2010 zeigen sich gewissen Verschiebungen in den Teilkategorien. Bei den Frauen lässt sich seit 2010 eine Abnahme der Kategorie «Mitarbeit in Betrieb von Familienangehörigen» verzeichnen. Bei den Männern zeigt sich insbesondere bei «Anstellung in eigener Kapitalgesellschaft» eine Zunahme seit 2010 von 5.8 Prozentpunkten.

Definition/Methodologie

Der Indikator zeigt das Verhältnis der selbständigerwerbenden Frauen zu allen erwerbstätigen Frauen und das Verhältnis der selbständigerwerbenden Männer zu allen erwerbstätigen Männern an.

Als selbständigerwerbend werden Personen gezählt, die selbstständig, in der eigenen Kapitalgesellschaft angestellt oder als Mitarbeitende im Betrieb eines Familienangehörigen tätig sind.

Erwerbstätige sind Personen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen oder unentgeltlich in einem Unternehmen (z.B. Familienunternehmen) tätig sind und einen Beschäftigungsgrad von 2% und mehr aufweisen, was einer Wochenarbeitszeit von einer Stunde und mehr entspricht.

Der Indikator ist international nicht vergleichbar. Gemäss Definition von Eurostat gelten Personen, welche in einer Kapitalgesellschaft angestellt sind nicht als selbständigerwerbend.

Daten: Amt für Statistik - Volkszählung

Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) der Schweizerischen Eidgenossenschaft. 2017. Selbständige oder unselbständige Erwerbstätigkeit?

Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen

Wiener Gleichstellungsmonitor 2016