Führungskräfte im Teilzeitmodell…
Sind Chefposten zwingend ein Vollzeitjob? Die Überzeugung, dass erfolgreiche Führungskräfte Vollzeit im Einsatz sein müssen, hält sich nicht ohne Grund hartnäckig, denn 2020 gaben fünf von sechs Führungskräften eine Vollzeitbeschäftigung an. Immerhin hat sich der Anteil seit 2010 etwas verringert, d.h. die Teilzeitmodelle in Führungspositionen werden tendenziell häufiger.
17% der Führungskräfte arbeiten Teilzeit
Führungspositionen als Teilzeitjobs sind gemäss Volkszählung 2020 mit einem Anteil von 17% in der Minderheit, allerdings hat sich der Anteil seit 2010 erhöht. So lag dieser 2010 bei 13% und 2015 bei 15%. Frauen haben diesbezüglich einen Vorsprung auf die Männer: Im Jahr 2020 übten 38% der weiblichen Führungskräfte ihre Funktion in Teilzeit aus. Bei den Männern war der Anteil mit 10% markant tiefer. Die absoluten Zahlen zeigen aber, dass nur ein knappes Viertel der Führungspositionen überhaupt durch Frauen besetzt wird. Insgesamt sind also deutlich weniger Frauen in Führungspositionen tätig, aber wenn sie den Karrieresprung geschafft haben, arbeiten sie häufiger in Teilzeit als Männer.
Im Kontext der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung relativiert sich der Vorsprung der Frauen. Mit einem Anteil von 46% stellen sie zwar fast die Hälfte der erwerbstätigen Bevölkerung, aber die Verteilung zwischen den Voll- und Teilzeitstellen ist sehr ungleich: «nur» jede 3. Vollzeitstelle entfällt auf eine Frau. Bei den Teilzeitstellen sind 4 von 5 Angestellten weiblich, d.h. der Grossteil an Teilzeitarbeitsstellen wird durch Frauen belegt, weshalb das Ungleichgewicht bei den Führungskräften zumindest auf den zweiten Blick nicht überraschend ist. Männer arbeiten am häufigsten in den Kategorien «Dienstleistungsberufe» und «Akademische Berufe» in Teilzeitanstellungen. Bei den Frauen sind die Anteile in den Kategorien «Hilfsarbeitskräfte» und «Dienstleistungsberufe» am grössten.