Arbeitslosenquote

Bedeutung des Indikators

Nachhaltigkeitsziel Nr. 1 der Agenda 2030 ist es, die Armut in all ihren Formen und überall zu beenden. Eine nachhaltige Entwicklung inkludiert auch die Förderung eines dauerhaften, breitenwirksamen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle (SDG 8). Die Teilnahme an der Arbeitswelt senkt das Risiko für soziale Ausgrenzung und finanzielle Verarmung (BFS MONET 2021). Die Arbeitslosigkeit ist für die davon betroffenen mit Einkommensverlusten und Unsicherheiten verbunden. Im Sinne der Nachhaltigen Entwicklung und der Gleichstellung, ist deshalb nicht die identische Entwicklung der Arbeitslosenquoten von Frauen und Männern, sondern die Wahrung einer niedrigen Arbeitslosenquote beider von Bedeutung. Der Indikator gibt lediglich Hinweis auf die Unterschiede in der jährlichen Entwicklung der zwei Quoten. Er lässt keine Rückschlüsse auf den jeweiligen Hintergrund der Arbeitslosigkeit zu.

Entwicklung

Analyse

Die totale Arbeitslosenquote ist während den dargestellten Jahren von 2007 bis 2019 um 1.4 Prozentpunkte gesunken. Im Jahr 2007 betrug sie 2.9%. Den Tiefstwert verzeichnete sie im Jahr 2019 mit 1.5%. 2020 ist sie um 0.4 Prozentpunkte angestiegen und lag bei 1.9%. Frauen weisen während des dargestellten Zeitraums tendenziell eine höhere Arbeitslosenquote auf als Männer. Die Quote der Frauen weist einen Abwärtstrend auf, die Quote der Männer fluktuiert.

Definition/Methodologie

Der Indikator zeigt das Verhältnis der Arbeitslosen zu den Erwerbspersonen an.

Als Arbeitslose gelten Personen, die beim Arbeitsmarktservice des Amtes für Volkswirtschaft registriert und ohne Arbeit sind sowie unmittelbar für eine Arbeit verfügbar sind.
Als Erwerbspersonen gelten die in Liechtenstein wohnhaften Erwerbstätigen (inklusive Wegpendelnde, aber ohne Zupendelnde) und die Arbeitslosen. Die Arbeitslosen werden als Erwerbspersonen gezählt, weil sie für einen Erwerb zur Verfügung stehen.

Die Berechnungsweise der liechtensteinischen und schweizerischen Arbeitslosenquote ist vergleichbar. Jedoch gibt es Unterschiede im Arbeitslosenrecht, welche sich auf die Anzahl der Arbeitslosen auswirken, die sich bei den Arbeitsvermittlungsämtern melden. Zudem gibt es Unterschiede in der Betreuung durch die Arbeitsvermittlungsämter, die sich ebenfalls auf die Anzahl gemeldeter Arbeitslosen auswirken können. Diese Einschränkungen der Vergleichbarkeit der Arbeitslosenquote sind bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.

Daten: Arbeitslosenstatistik

Bundesamt für Statistik (BFS) Schweiz. MONET 2030: Erwerbslosenquote

Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen